Geschichten aus dem Channel, Teil VIII: Zwei Cognacs zu viel

10.05.2007
Von Herbert Lefering
In der heutigen Folge unserer Serie erfahren Sie, dass Arroganz für manche Manager ganz schön teuer werden kann.
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Von Herbert Lefering
Als Vertriebsleiter von Tobit wurde ich regelmäßig zu irgendwelchen Golf-Events von Herstellern oder Verlagen eingeladen. Persönlich habe ich bis heute maximal den Status "privater Minigolfer" erreicht. Aber auf solchen Golf-Events wird eben "Socializing" betrieben - und manchmal werden dort wirklich die dicksten Geschäfte gemacht. Mein damaliger Chef hatte seinerzeit einen Standardspruch bezüglich Golfen: Spielst du schon Golf oder hast du noch Sex?

Jedenfalls war ich wieder einmal zu einem Golf-Event eingeladen, und zwar ins schöne München. Eingeladen wurde ich persönlich von einem Sponsor dieser Veranstaltung, von der Firma Eicon, einem Hersteller von ISDN-Karten (Danke nochmals, Gerhard, diese Geschichte widme ich Dir). Unter den geladenen Gästen war auch ein sehr guter Freund von mir, der selbst (wenn auch kein besonders guter) Golfer war. Wir hatten - wie schon öfter bei anderen Events - verabredet, dass ich ihn an diesem Tage als Caddy begleitete.

Bei dem Event in München wurden die Gruppen nach dem Zufallsprinzip zusammengelost. In unserer Gruppe befanden sich unter anderem der Geschäftsführer eines Systemhauses aus dem Ruhrgebiet und ein Mitarbeiter eines sehr großen Softwareherstellers (die Firma möchte ich an dieser Stelle lieber nicht nennen). Diese Person wurde zum negativen Höhepunkt des Tages und zum Zentrum dieser Geschichte.

Ich habe in den ganzen mittlerweile 14 Jahren in der IT-Branche weder vorher noch nachher jemanden kennengelernt, der derart arrogant war beziehungsweise ist. Bereits nach fünf Minuten war mir klar, dass ich mit dem Typen kein Bier zusammen trinken wollte oder würde. Den Regeln der Höflichkeit folgend, habe ich aber meine Meinung ihm gegenüber nicht (richtig) mitgeteilt.

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