Gesundheitsreform macht kleinen Unternehmen Bauchschmerzen

31.08.2006

Gesundheitsreform steht an erster Stelle

89 Prozent der befragten Firmenchefs halten die Gesundheitsreform für die wichtigste und notwendigste Reform der Bundesregierung, gefolgt von Steuerreform (84 Prozent), Finanzreform (64 Prozent) und Föderalismusreform (62 Prozent). Am heftigsten bewegt momentan die Gesundheitsreform die Gemüter der kleinen Unternehmen. Nach dem derzeit vorliegenden Entwurf der Bundesregierung werden die Beiträge zu den gesetzlichen Krankenkassen steigen und die Leistungen für die Versicherten gleich bleiben. Nur 34 Prozent der befragten Unternehmen halten diesen Beschluss für sinnvoll. Die Hälfte der Unternehmer hätte Leistungskürzungen ohne Beitragserhöhungen bevorzugt, da sich damit die Sozialabgabenlast ihrer Unternehmen nicht erhöhen würde. 16 Prozent der Befragten halten weder Leistungskürzungen noch Beitragserhöhungen für den richtigen Weg. Insgesamt überwiegen eindeutig die negativen Meinungen zur Art und Weise, wie die Gesundheitsreform geplant und umgesetzt werden soll.

Unternehmen kritisieren steigende Lohnnebenkosten

Lediglich 17 Prozent der kleinen Unternehmen erwarten positive Auswirkungen der Gesundheitsreform auf das deutsche Gesundheitswesen. Hier wurden vor allem mehr Eigenverantwortung durch Wahlfreiheit und die freie Entscheidung über die medizinische Betreuung durch die Möglichkeit von Zusatzversicherungen genannt. 10 Prozent der befragten Unternehmer können die Auswirkungen der Reform auf ihr Unternehmen bisher noch nicht einschätzen.

Fast drei Viertel der Befragten sehen die Gesundheitsreform in einem negativen Licht (73 Prozent). Hauptgründe dafür sind steigende Lohnnebenkosten wegen der Beitragserhöhungen oder hohe Kosten der Versicherten durch Zusatzversicherungen. Auch die Gefahren einer Zweiklassen-Behandlung und die Verschlechterung der medizinischen Betreuung zu Lasten der Patienten werden von über 60 Prozent der Befragten befürchtet.

Weitere Ergebnisse der Studie unter: www.kleineUnternehmen.de/trendbarometer. (mf)

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