Kienbaum-Umfrage

Gleiches Gehalt für Frauen und Männer zahlt sich aus

29.07.2008

Männer verdienen schon beim Berufseinstieg mehr

Betrachtet man die geschlechterspezifsche Vergütung anhand der Unternehmensgröße, fallen mit 28 Prozent besonders große Gehaltsunterschiede in Unternehmen mit 2.000 bis 5.000 Mitarbeitern auf. Auch bei Großunternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten ist die Entgeltungleichheit stark ausgeprägt: Frauen verdienen hier im Durchschnitt 21 Prozent weniger als Männer.

Deutliche Differenzen sind schon bei der Vergütung von Nachwuchskräften zu erkennen: Männliche High Potentials unter 30 Jahren erhalten ein rund zehn Prozent höheres Fixgehalt als ihre Kolleginnen - 48.000 Euro im Vergleich zu 43.000 Euro. Diese Gehaltsunterschiede zwischen Mann und Frau nehmen mit steigendem Lebensalter immer weiter zu. Während männliche Führungskräfte mit jeder Altersstufe mehr verdienen, sinkt das Einkommen der Frauen ab 50 Jahren wieder. Ursächlich dafür sind vor allem traditionelle Rollen- und Lebensmodelle.

Entgeltgleichheit zahlt sich mehrfach aus

Sogar mit einer bestmöglichen Bildung erreichen Frauen nicht das gleiche Gehaltsniveau wie ihre männlichen Kollegen: Um das Durchschnittsgehalt eines Mannes mit Abitur zu erreichen, muss eine weibliche Führungskraft mindestens einen Universitätsabschluss vorweisen können. "Diese Ungleichbehandlung ist nicht nur wegen möglicher Schadenersatzforderungen risikoreich, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Verjährungsfrist erst ab Kenntnisnahme des Diskriminierungsopfers zum Tragen kommt. Zugleich sind Führungspositionen für Frauen dadurch weiterhin wenig attraktiv. So werden wertvolle Potentiale verschenkt. Dies gilt insbesondere mit Blick auf den demographischen Wandel und enger werdende Märkte qualifizierter Kandidaten. Den Grundsatz "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" umzusetzen, lohnt sich daher für die Unternehmen gleich mehrfach", sagt Alexander v. Preen, Vergütungsexperte bei Kienbaum. (mf)

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