"Green IT ist Freund und Feind zugleich"

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.

Zu dieser Einschätzung gelangte auch Ralph Hintemann, Bereichsleiter IT-Infrastruktur, Endgeräte und Systeme beim Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM). "Es wissen noch immer nur rund zehn Prozent der Unternehmen, wie hoch die Kosten für den Betrieb der Systeme ausfallen", so der Insider. Die Experten rechnen jedoch damit, dass sich auch das KMU-Umfeld in den kommenden zwei bis drei Jahren auf die geänderten Rahmenbedingungen einstellen wird.

Neuhold sieht den rasant fortschreitenden Technologiewandel aber auch kritisch. "Wenn man bedenkt, dass Business-Desktop-PC-Systeme durchschnittlich alle drei bis fünf Jahre und Server etwa alle neun Jahre ausgewechselt werden, bedeutet dies auch ein erhebliches ökologisches Abfallproblem", verdeutlicht Neuhold. Vor allem in England sei die Situation mittlerweile so gravierend, dass bereits Überlegungen zum Verklappen des Elektronik-Schrotts ins Meer geäußert wurden.

Trotz der ungelösten Entsorgungsprobleme rät der Experte Unternehmen in kosten- und stromsparende Hardware wie ganzheitlich integrierte Virtualisierungskonzepte rechtzeitig zu investieren. "Ab einem gewissen Zeitpunkt liegen die Kosten für den Betrieb der Server über denen der Anschaffung. Dieses gefährliche ,Crossing-Over? sollten alle Unternehmer, die IT-Infrastruktur betreiben und auf diese angewiesen sind, stets im Hinterkopf behalten", so Neuhold.

Einer aktuellen Erhebung des BITKOM nach achten immer mehr Verbraucher beim Kauf von IKT-Geräten auf Energie- und Umwelteigenschaften. Leistungsmerkmale spielen nicht länger das dominante Kriterium, sondern Bedienungsfreundlichkeit und Services rücken verstärkt in den Fokus. So gaben 41 Prozent der Deutschen an, dass der Energieverbrauch für sie ein sehr wichtiger Entscheidungsgrund beim Kauf von Computern, Monitoren, Druckern und anderen Hightech-Produkten ist.

"Seit Beginn der Klimadebatte stellen wir ein Umdenken bei den Verbrauchern fest. Waren früher Leistungsfähigkeit und Preis die mit Abstand wichtigsten Kaufkriterien, so schauen die Kunden nun verstärkt auf die Energieeffizienz", so BITKOM-Präsidiumsmitglied Martin Jetter. Laut dem Fachmann wandle sich Green IT von einem reinen Business-Aspekt auch zu einem Verbraucher-Thema. (pte/cm)

Weitere Nachrichten zum Thema "Green-IT" finden Sie in unserem Special.

Zur Startseite