Der Krise zum Trotz

Gründerklima in Deutschland überraschend gut

11.05.2009

90 Prozent empfehlen systematische Pressearbeit

Um bekannt zu werden, empfehlen 90 Prozent der mit Existenzgründung befassten Experten eine systematische Pressearbeit. Ebenso viele raten zur regelmäßigen Teilnahme an Veranstaltungen von Wirtschaftsvereinigungen und Branchenverbänden, um Kontakte zu knüpfen. Etwa 60 Prozent der Fachleute halten Online-Marketing für sinnvoll. Gut die Hälfte empfehlen Messen und Kongresse, um sich zu präsentieren. Als größte Herausforderung für das Firmenwachstum in den ersten fünf Jahren sehen im Rahmen der beewell/euromarcom-Umfrage gut 60 Prozent der Fachleute Schwierigkeiten, die richtigen Mitarbeiter zu finden. Rund die Hälfte stuft die staatliche Bürokratie als ein Haupthemmnis für Unternehmertum ein, von der Firmenanmeldung beim Handelsregister bis zum Umgang mit dem Finanzamt. Zu hohe Unternehmenssteuern sind hingegen nicht einmal für ein Drittel der Befragten ein ernsthaftes Thema. Die momentane Finanz- und Wirtschaftskrise stufen lediglich ein Fünftel als belastend für das Wachstum junger Unternehmen ein.

Unternehmer wollen ein selbstbestimmtes Berufsleben

Warum werden junge und auch ältere Menschen eigentlich Unternehmer, wollten beewell und euromarcom im Rahmen der Umfrage wissen. Um ein selbstbestimmtes Berufsleben führen zu können, sind sich über 95 Prozent der Befragten einig. Um etwas bewirken und gestalten zu können, sagen knapp 90 Prozent. Freude am Berufsleben stellt für rund 70 Prozent die wichtigste Motivation dar. An das Vererben an die Kinder denken indes bei der Existenzgründung offenbar nicht einmal fünf Prozent. Vielmehr steht bei gut 80 Prozent der Existenzgründer nach Einschätzung der Fachleute der Verkauf der Firma im späteren Verlauf im Vordergrund. Knapp die Hälfte schließt den Verkauf an einen strategischen Investor wie beispielsweise einen Konzern ausdrücklich nicht aus. 40 Prozent wollen den eigenen Ausstieg organisieren, indem sie ihre Firmenanteile an andere Mitgründer oder verdiente Mitarbeiter abtreten. Der Börsengang ist nur für ein Zehntel ein erstrebenswertes Ziel, der Verkauf an einen Finanzinvestor wie beispielsweise einen Hedgefonds kommt für noch weniger Gründer in Frage, hat die Expertenumfrage ergeben. "Die Zurückhaltung beim Finanzmarkt ist vermutlich der derzeitigen Finanzkrise geschuldet", mutmaßt Mireille-Gaby Siebert, Chefin des Messeveranstalters beewell Business Events.

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