Grüne IT: Kosteneinsparung geht vor Umweltschutz

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Der Einsatz von grüner IT entwickelt sich für Unternehmen aus Kunden- und Anbietersicht zu einem immer wichtigeren Thema. Aus diesem Anlass veranstaltete IDC in Wien die erste Green IT Day Business-to-Business-Konferenz.

Der Einsatz von grüner IT entwickelt sich für Unternehmen aus Kunden- und Anbietersicht zu einem immer wichtigeren Thema. Aus diesem Anlass veranstaltete der Marktforscher IDC in Wien die erste Green IT Day Business-to-Business-Konferenz.

Ziel war es, IT-Managern das Thema "Green IT" näher zu bringen und Möglichkeiten zum energieeffizienterem Einsatz von Technologien aufzuzeigen. "Das Feedback war überraschend gut. Es hat sich gezeigt, dass nicht nur die Kostenkomponente zählt, sondern auch die ökologische Komponente vor allem bei IT-Anwendern größer ist als bisher angenommen", sagt Joachim Seidler, Branch Manager von IDC Österreich. Noch spiele das Kosteneinsparungspotenzial aber eine wichtigere Rolle.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Themen wie Serveroptimierung, ökofreundliche Storagelösungen, grüne Datenzentren, Virtualisierung und Energieeffizienz. Die Ergebnisse der IDC-Green-Survey zeigen, dass mehr als die Hälfte der Kunden bei der Wahl des IT-Anbieters darauf achten, wie grün dieser ist.

"Einerseits geht es hier darum, ob die angebotenen Lösungen grün sind und andererseits darum, ob das Unternehmen selbst grün ist. Bislang treten aber selten beide Komponenten gemeinsam auf", sagt Seidler. Knapp 80 Prozent der IT-Manager gaben an, dass das Thema grüne IT innerhalb ihres Unternehmens eine zunehmend wichtigere Rolle spielt. Die Kostenkomponente spiele im Vergleich zum Umweltschutz aber nach wie vor die größere Rolle, betont Seidler. "Es geht vorwiegend darum, was mittels grüner IT eingespart werden kann." Um Kosten zu senken würden demnach die meisten Unternehmen auf Speicher- und Servervirtualisierung sowie eine Verschlankung der Infrastruktur setzen.

Ebenfalls zur grünen IT zähle, dass IT-Unternehmen alte Hardware beim Kauf von neuen Geräten austauschen, erklärt Seidler. "In Europa trifft dies zu, weil es den Unternehmen durch eine Regulative vorgeschrieben wird." Im Unterschied dazu, ist der Austausch alter Hardware in Amerika nicht verpflichtend.

Die Österreichische Energieagentur zeigt in einer Studie auf, das der Stromverbrauch in Büros und Rechenzentren heute bereits maßgeblich von Servern und deren Infrastruktur beeinflusst wird. Dazu zählen Kühlung, Stromversorgung und Netzwerkkomponenten. Der Stromverbrauch von Server-Hardware und Infrastruktur macht demnach 1,5 Prozent des gesamten Stromverbrauches innerhalb der EU aus, dies entspricht Energiekosten von rund sechs Mrd. Euro.

"Die Zunahme des Energiebedarfs kann schon mit moderaten Maßnahmen zur Unterstützung von Energieeffizienz im Bereich der Server-Hardware und Infrastruktur reduziert werden", betont Bernd Schäppi, Mitarbeiter der Energieagentur im Bereich Energietechnologien und -systeme. Damit könnte der Energieverbrauch bis 2011 um rund ein Viertel reduziert werden, mir verschärften Maßnahmen sogar um 50 bis 60 Prozent. Die Virtualisierung von Servern biete beispielsweise ein Einsparungspotenzial von 50 bis 80 Prozent, der Einsatz von Power-Management könne rund 20 Prozent des Energieverbrauchs einsparen. Werden jedoch keine entsprechenden Maßnahmen gesetzt, wird sich der Stromverbrauch von Servern und deren Infrastruktur innerhalb der EU zwischen 2006 und 2011 beinnahe verdoppeln. (pte/go)

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