Helsingin Energia hat kürzlich das grünste Rechenzentrum der Welt angekündigt. Der Energieversorger der finnischen Hauptstadt wird die neuartige Anlage in Kooperation mit dem Betreiber Academica in einem aufgelassenen Luftschutzbunker unter der Uspenski Kathedrale errichten. Die im Betrieb anfallende Abwärme soll über Wasserröhren abgeleitet und mittels Wärmepumpe in das Heizungsnetz der Stadt eingespeist werden.
Win-win-Situation
"Das Konzept ist angesichts der bestehenden Infrastruktur problemlos realisierbar, sodass in Hinkunft ein bemerkenswerter Anteil der Privathaushalte Helsinkis mit Hilfe von thermischer Energie aus Rechenzentren beheizt werden könnte", sagt Juha Sipila, Projektmanager bei Helsingin Energia, gegenüber pressetext. Obendrein seien die Betreiber künftig in der Lage, ihre Anlagen zu kühlen, ohne dafür größere Mengen an elektrischer Energie aufwenden zu müssen.
Die Initiatoren des Projekts erwarten, nach Phase 1 etwa 500 Privathaushalte beheizen zu können. Das Ausmaß der einzuspeisenden Energie entspräche dabei etwa dem Output einer großen Windturbine. "Aufgrund des positiven Feedbacks rechnen wir jedoch mit einer raschen Ausweitung des Projekts", so Sipila weiter. Die nötige Infrastruktur sei auch in anderen finnischen Städten wie Turku oder Lahti vorhanden.
Effizienterer Betrieb
Neben der Verwertung der Abwärme soll das Rechenzentrum auch im Betrieb 50 Prozent weniger Energie verbrauchen als herkömmliche Einrichtungen. Modernste Prozessoren, Servervirtualisierungen und die effizientere Kühlung sollen die Stromrechnung des Betreibers jährlich um 375.000 Euro verringern.
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Unternehmen suchen schon seit Längerem nach nachhaltigen Lösungen, da Rechenzentren bereits bis zu 30 Prozent ihrer Energiekosten verursachen. Dabei verschlingt der Rechenprozess selbst lediglich zwischen 40 und 45 Prozent der Energie, der Rest wird größtenteils für die Kühlung der Anlagen benötigt.
Der Betrieb von Serverfarmen bzw. deren Kühlung ist laut Experten auch bereits für mindestens ein Prozent des weltweiten Energiehungers verantwortlich zu zeichnen. Die Schätzungen weichen jedoch noch in beträchtlichem Maß voneinander ab (pressetext berichtete: http://www.pressetext.com/news/090708005/). (pte) (wl)