Lohndumping und schlechte Arbeitsbedingungen

Gütesiegel Zeitarbeit sorgt für klare Verhältnisse

04.03.2009
Ver- und Entleiher unterstützen erstmals gemeinsam einen umfangreichen Kriterienkatalog und fordern transparente und qualitätsorientierte Zeitarbeit.

Zweistellige Zuwachsraten im vergangen Jahr zeigen, dass Zeitarbeit zu einem wichtigen Faktor auf dem hiesigen Arbeitsmarkt geworden ist. Tarifverträge, die Löhne von unter fünf Euro pro Stunde vorsehen, rütteln derzeit dennoch nachhaltig am Ansehen der rund 8.000 Verleihbetriebe, die bundesweit über 720.000 Arbeitnehmer beschäftigen. Erstmals haben sich nun Zeitarbeitsunternehmen, Entleihbetriebe und Vertreter gesellschaftlicher Organisationen in der Initiative Gütesiegel Zeitarbeit zusammengeschlossen, um durch eine unabhängige Prüfung und Zertifizierung von Personaldienstleistern eine transparente und qualitätsorientierte Zeitarbeit zu fördern.

Der Billigste gewinnt - Personalbeschaffung per Abwärtsauktion

Neben dem kontinuierlichen Preisdumping einiger Anbieter verurteilt die Initiative die gängige Praxis Angestellte vorsätzlich in niedrigere Tarifklassen einzugruppieren, um so günstigere Preise anbieten und größere Gewinnmargen erreichen zu können. Der Sprecher der Initiative Norbert Fuhrmann, kritisiert darüber hinaus das Verhalten einiger, zum Teil börsennotierter Entleihbetriebe: "Bekannte Konzerne sind dazu übergegangen ihre Zeitarbeitskräfte über so genannte ‚Abwärtsauktionen’ auf unternehmenseigenen Internetplattformen zu rekrutieren. Die drei ‚günstigsten’ Anbieter werden schließlich in die Unternehmenszentrale eingeladen und nochmals im Preis gedrückt." Fuhrmann spricht in diesem Zusammenhang von einer "gefährlichen Entwicklung" mit kaum absehbaren Folgen für alle Beteiligten.

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