Das Geschäft mit Chromebooks entwickelt sich hierzulande eher schleppend, sehr zu Leidwesen von Acer. Der taiwanische Hersteller gehört zu den führenden Chromebook-Produzenten. Doch vielleicht liegt es nicht nur an der mangelnden Nachfrage auf Kundenseite, dass der deutsche Chromebook-Markt im internationalen Vergleich hinterherhinkt.
Da Chromebooks ihre Stärken vor allem in Cloud-basierten Umgebungen ausspielen können, hat man bei Acer Cloud-native Reseller als prädestinierte Verkäufer der Geräte ausgemacht. Dabei sieht Gerit Günther, Head of Commercial Sales bei Acer, ein grundlegendes kulturelles Dilemma: "Cloud Service Provider meiden das Thema Hardware, selbst dann, wenn ihre Kunden explizit danach fragen", hat der Vertriebsspezialist beobachtet. Physische Produkte zu verkaufen, auszuliefern und den entsprechenden Support zu leisten, passe schlecht in deren Geschäftsmodell, da sie mehr auf Beratung und Software-Lösungen spezialisiert seien.
Partnerprogramm für Cloud-Spezialisten
Hier setzt eine Erweiterung des Acer-Partnerprogramms "Synergy" an: Das "Cloud Partner Programm" soll den Cloud-affinen Resellern das Hardware-Handling abnehmen. "Konzentriert Euch auf Euren Geschäft, mit Acer habt Ihr für die Hardware einen starken Partner", lautet Günthers Botschaft an die Cloud Service Provider.
Das neue Programm bietet persönliche Ansprechpartner, Unterstützung bei Akquise und Umsetzen von Projekten, Demogeräte und ein zugeschnittene Projektkonditionen. Damit soll Cloud-nativen Häusern die notwendige Hilfestellung gegeben werden, um die Hardware-Anforderungen ihrer Kunden einfach und zuverlässig umzusetzen.
Device-as-a-Service und smarte Finanzierung
Aufgrund des breiten Chromebook-Portfolios verzeichnet Tobias Knetsch, Business Development Manager bei Acer, bereits steigendes Interesse der neuen Reseller-Zielgruppe, insbesondere bei Google-Partnern: "Wir haben in der Vergangenheit auch schon unterstützt und gemeinsam mit Cloud-native Häusern interessante Projekte gewonnen. Mit dem neuen Programm können wir die Leistungen skalierend anbieten und Google Partner wie andere Cloud-native Reseller gezielt aktiv ansprechen", erläutert Knetsch. Dabei will er "zukunftsorientiert" mit den Partnern wachsen: "Wichtig ist uns ein gemeinsamer Lösungsansatz mit zugeschnittenen Dienstleistungen, Lizenzen und der passenden Hardware als Komplettpaket", präzisiert der Acer-Manager.
Zudem bietet Acer mit einem Device-as-a-Service-Angebot sowie mit einem Smart-Financing-Pogramm zwei Vertriebsmodelle, die die gerade für Häuser, die aus dem Cloud-Geschäft kommen, interessant sein könnten (ChannelPartner berichtete). "Viele dieser Partner möchten das Hardware-Geschäft nicht über ihre eigenen Bücher abwickeln", weiß Business-Development-Experte Knetsch. Das mache die Acer-Angebote für diese Unternehmen "besonders attraktiv".
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