Effektivität und Kosten sind nicht alles

"Ideen sind wichtiger als große Budgets"

28.09.2009

Lässt sich der Erfolg einer Idee vorhersagen?

Oft. Das Besondere an erfolgreichen Ideen ist. Sie sind aus Empfängersicht gedacht. Sie sind keine technischen oder kreativen Spielereien, sondern sie bieten den Anwendern einen ganz speziellen Nutzen. Deshalb lösen sie bei ihnen Begeisterung aus. Doch Vorsicht! Auch die besten Ideen sind keine Selbstläufer. Sie müssen gezielt vermarktet werden, damit sie sich gegen andere Ideen und Vorschläge durchsetzen.

Sie untersuchten die Arbeit des Glühbirnen-Erfinders Thomas Edison. Wie ging er beim Erfinden vor?

Sehr systematisch und gezielt. Sein Leitspruch war: "Was sich nicht verkauft lässt, möchte ich nicht erfinden." Er untersuchte gezielt: Womit haben Menschen und Unternehmen Probleme? Was erschwert ihnen das Leben? Daraus leitete er Suchfelder ab, bei denen sich ein Engagement lohnt. Erst danach machte er sich an die Arbeit.

Gibt es Taktiken zum Überleben, die auch in der Wirtschaftskrise anwendbar sind?

Der Spiegel-Gründer Rudolf Augstein sagt einmal: "Die Wahrheit liegt nicht im Offensichtlichen, sondern im Verborgenen." Das stimmt! Herauszubekommen, was Menschen wirklich bewegt, welche Wünsche und Bedürfnisse sie haben, ist eine kreative Herausforderung. Hier geben sich viele Unternehmen mit vorschnellen, oberflächlichen Antworten zufrieden - die ihnen zum Beispiel die Marktforschung mittels Konsumentenbefragungen liefert. Wer zu echten und somit tragfähigen Lösungen gelangen möchte, muss nachfragen und hinterfragen, sich also auf die Suche nach dem unter der Oberfläche Verborgenen begeben. Das gilt auch für Unternehmen.

Herr Meyer, danke für das Gespräch. (oe)

Jens-Uwe Meyer ist Inhaber des Trainings- und Beratungsunternehmens Die Ideeologen, Baden-Baden, und Autor des Buchs "Das Edison-Prinzip - der genial einfache Weg zu erfolgreichen Ideen” (Campus-Verlag, 2008).

Kontakt:

Tel.: 0700 4333-6783, E-Mail: meyer@ideeologen.de

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