Im ComputerPartner-Test: Der Mac mini Core Duo

21.03.2006

Nicht an Intel-Macs angepasste Programme

Aber wie sieht es mit Programmen aus, die noch nicht als Universal Binaries vorliegen, sondern über den Emulator "Rosetta" laufen? Da sich vor allem Fotografen diese Frage stellen, sollen hier stellvertretend der RAW-Entwickler "Capture One Pro 3.7" von Phase One, "Adobe Photoshop CS 2" und die Bilddatenbank "iView Media Pro 3" von iView Multimedia verglichen werden.

Capture One

Für den Test wandeln wir eine RAW-Datei aus einer Canon 1D Mark II mit 6,3 MB in ein Vollformat Tiff mit 16 Bit Farbtiefe (46,8 MB) um. Auch hier hängt der Mac mini das PowerBook locker ab. Er benötigt knapp 40 Sekunden für die Transformation, das PowerBook über 1:40 Minuten. Auch der iMac G5 ist mit 47 Sekunden etwas langsamer als der Mac mini.

Photoshop

Die mit Capture One erzeugte knapp 47 MB große Tiff-Datei wird in Photoshop CS weiter verarbeitet. Die Anwendung des Filters "Selektiver Scharfzeichner" mit einer Stärke von 120 Prozent, einem Radius von 0,2 Pixel sowie den Optionen "Tiefenschärfe abmildern" und "genauer" dauert auf dem Mac mini 47 Sekunden. Das G4-Vergleichssystem ist nur 7 Sekunden langsamer. Klarer Sieger ist hier der iMac G5: Er benötigt nur 19 Sekunden - nicht einmal die Hälfte der Intel-Maschine.

iView Media Pro

Gering waren die Unterschiede zwischen Mac mini und PowerBook auch in iView Media Pro 3. Getestet wurden die Umschaltzeiten im so genannten Leuchttisch bei voller RAW-Auflösung (Einstellungen -> Mediendarstellung -> Raw -> "Eingebettete Voransicht verwenden" aus). Das Umschalten zwischen Bildern dauerte auf dem Mac mini im Durchschnitt 7,5 Sekunden, auf dem Referenz-Powerbook waren es knapp 9 Sekunden. Mit rund 4 Sekunden pro Bild hängt auch hier der iMac G5 die beiden anderen Testkandidaten ab.

Fazit

Je nach Applikation ist der Mac mini Core Duo bis zu sechs Mal schneller als das Powerbook. Apples Werbung ist also nicht völlig aus der Luft gegriffen. Bei Programmen, die noch nicht in Universal Binary vorliegen schlägt sich das in die Jahre gekommene G4-Powerbook im Vergleich zum Mac mini aber noch sehr ordentlich. Vor allem bei Photoshop ist der Unterschied gering. Wer also vor allem Bildbearbeitung macht, sollte mit dem Umstieg auf jeden Fall noch bis Anfang kommenden Jahres warten, wenn ein Universal-Binary-Photoshop vorliegen soll. Da es sich aber um ein kostenpflichtiges Update handeln wird, kommen dann zur Hardware noch erhebliche Softwarekosten hinzu. Interessant ist das Ergebnis bei Capture One. Hier schlägt der Intel-Mac sogar den iMac - trotz des Umwegs über Rosetta. Offensichtlich profitiert das Programm so stark von den beiden Rechenkernen des Intel-Mac, dass der Emulationsaufwand mehr als wett gemacht wird. (haf)

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