Wegen Allokation bei Festplatten

Intel muss seine Prognose um eine Milliarde Dollar runterschrauben

13.12.2011
Bei der Produktion von Computern ruckelt's: Die Engpässe bei Festplatten schlagen jetzt auch auf das Geschäft von Intel durch. Der Chip-Riese wird weniger Prozessoren los und muss seine Prognosen senken.

Domino-Effekt für Intel: Die Engpässe bei Computer-Festplatten nach den schweren Überschwemmungen in Thailand schneiden auch dem weltgrößten Chip-Hersteller ins Fleisch. Intel musste seine Umsatzprognose für das laufenden Quartal gleich um eine Milliarde Dollar kappen. Da die PC-Bauer weniger Computer produzieren können, ordern sie auch weniger Prozessoren, die das Herzstück eines jeden Rechners sind.

Intel senkte am Montag die Umsatzerwartung von etwa 14,7 auf um die 13,7 Milliarden Dollar (10,3 Mrd Euro). Auch die Gewinnmarge werde leiden. Die Warnung schreckte die Investoren auf: Intel-Aktien verloren im frühen New Yorker Handel gut 4 Prozent an Wert, der Kurs des kleineren Rivalen AMD büßte 3 Prozent ein, die Titel des weltgrößten Computerherstellers Hewlett-Packard sanken um 2 Prozent. Auch andere Zulieferer wie der Grafikspezialist Nvidia oder der Speicherchip-Hersteller Micron wurden in Mitleidenschaft gezogen.

Intels Wort hat Gewicht, weil in vier von fünf Personal Computern ein Prozessor des Herstellers aus dem kalifornischen Santa Clara steckt. Damit gilt Intel wie kaum ein anderes Unternehmen als Seismograph der Branche.

Nach Auskunft von Intel greifen die Computerhersteller nun erst einmal auf ihre Lagerbestände zurück. Die Lager dürften gut gefüllt sein, denn die PC-Verkäufe schwächeln. Vor allem viele Privatkunden greifen nach Beobachtung von Analysten immer häufiger zu mobilen Geräten wie Tablet-Computer oder auch Smartphones, um im Internet zu surfen oder ihre E-Mails zu beantworten. Die Marktforschungsfirma Gartner hatte ihre Prognosen für das PC-Geschäft in diesem Jahr immer weiter zusammengestrichen.

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