Mobile Geräte und Internet of Things

Intels Pläne mit dem Fachhandel

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 
750 Platinum Technology Provider aus der EMEA-Region waren auf Einladung des Herstellers zum Intel Solutions Summit 2014 nach Kopenhagen gereist. Gespräche über Chip-Architekturen und Plattformen gehören bei solchen Veranstaltungen mittlerweile allerdings der Vergangenheit an. Intel plant weit über den Platinenrand hinaus.

Das erste Quartal des Geschäftsjahres hat Intel mit einem Umsatz von 12,8 Milliarden US-Dollar hinter sich gebracht, was dem Chip-Riesen einen Nettogewinn von 1,9 Milliarden Dollar einbrachte. "Im ersten Qurtal sahen wir ein gesundes Wachstum im Data-Center-Umfeld und eine Erholung im PC-Umfeld. Wir verkauften 5 Millionen Tabletprozessoren und machten einen großen Schritt hin zu unserem Ziel für 2014 von 40 Millionen Tablets", kommentierte Intel CEO Brian Krzanich das Ergebnis.

Wirft man einen Blick auf drei Auszüge des Quartalsabschlusses, so lassen diese Raum für Spekulationen.

- Der Umsatz der PC Client Group: 7,9 Milliarden Dollar = minus 1 Prozent im Vergleich zum Q1/2013.

- Umsatz der Internet of Things Group: 482 Millionen Dollar = plus 32 Prozent im Vergleich zum Q1/2013

- Umsatz der Mobile und Communications Group: 553 Millionen Dollar = minus 61 Prozent im Vergleich zum Q1/2013

Vor allem die genannten drei Geschäftsbereiche nahmen in Kopenhagen einen großen Raum in den Keynotes und auch im Showroom ein.

Das Thema Internet of Things steht bisher erst am Anfang s einer Entwicklung und wird sich über alle Kundenbereiche vom Heizkörperregler in einem Einfamilienhaus bis hin zur M2M-Lösungen in Industrieanlagen erstrecken.

Und auch wenn Intel im Berichtsquartal 5 Millionen Tabletprozessoren verkauft hat, weist der Geschäftsbereich Mobile & Communications dennoch einen Umsatzrückgang von 61 Prozent aus. Das Smartphone-Schiff scheint für Intel längst abgefahren. Was bleibt, ist die Möglichkeit, sich mit den Channel-Partnern und namhaften Herstellern die Marktanteile Intel-basierter Tablets und Convertibles zu pushen.

Festhalten am PC-Client

Im Jahr 2013 wurden laut IDC weltweit 57 Prozent Notebooks im Vergleich zu 43 Prozent Desktop-PCs verkauft. An dem nur relativ geringen Minus, das Intel im ersten Quartal im PC-Segment vermeldet, hat die Abkündigung von Windows XP und die damit zusammenhängenden Neuanschaffungen im Business-Segment einen nicht unerheblichen Anteil. Zwar ist auch in den kommenden Jahren nicht abzusehen, dass sich das traditionelle PC-Geschäft wieder erholen wird; dennoch will Intel weiterhin auch an diesem Segment zum Beispiel mit All-in-One-Geräten festhalten. Eine große Rolle spielen, wie bei Intel so üblich, vor allem auch kleine Produkte. Mit den beiden Barebone-Modellen "Mini-PC" und "Tiny" sowie dem "Nuc"-Kit sollen die Partner den Kunden leistungsfähige Alternativen zu klassischen Desktops und Towers anbieten können.

Auch über Intels im September 2013 angekündigte Quark-Plattform wurde am Rande der Veranstaltung gesprochen. Es wurde seither vermutet, dass das Produkt seine Arbeit in dem neuen Mini-PC "Edison" aufnehmen sollte, der auf der CES 2014 vorgestellt wurde. Der Chip-Hersteller hatte sich dann jedoch kurzfristig anders entschieden und lässt Edison vorerst auf Atom-Basis laufen. Dass diese Entscheidung aufgrund eines höheren Preises für Quark im Vergleich zum Atom getroffen worden sein könnte, verneinte Rod o`Shea auf Nachfrage.

Das Internet of Things löst Grenzen auf

Christian Morales, Vice President & General Manager EMEA bei Intel gab den anwesenden Channel-Partnern einen Ausblick darauf, wie Intel die künftige technische Entwicklung sieht. "Nur im Internet zu sein, ist nicht genug", war seine Eingangsbehauptung. Die "Neue Welt" besteht für Intel aus einem Zusammenschluss von Apps, Big Data, vertikalen Ökosystemen, verschwommenen Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit, Smart Cities, Smart Devices und Neuen PC-Formfaktoren.

Auch Intel habe sich seit der Einführung des Intel Pentium 4040, über die Netbooks hin zu den All-in-One-PCs und Ultrabooks und zuletzt zu den 2-in-1-Notebooks bis heute in das Zeitalter des Internet of Things (IOT) transformiert. Einen der wichtigsten Grundsteine - die Embedded Building Blocks - hat Intel seinen Partnern bereits im Jahr 2010 vorgestellt: "Das Internet of Things ist eine Fortführung von Embedded-Systemen, die jetzt in das Internet und in die Cloud kommen", fährt Morales fort.

Um möglichst frühzeitig bei der Entwicklung des IoT eine Rolle zu spielen, gründete Intel im November 2013 einen Unternehmensbereich, der sich IoT Solutions Group nennt und der die Zusammenführung von intelligenten Systemen, Software, Services und Plattform-Elementen beobachten und durchführen soll. Rod o`Shea, EMEA Regional Director, der IoT Group gab den anwesenden Partnern auf der ISS 2014 einen kleinen Einblick in die Arbeit der IoT-Group. "Wir sind heute in der dritten technischen Revolution und sprechen von einer Generation, die sich 'Millennials' nennt. Diese Peter Pan Generation wurde bereits mit einem Tablet in der Hand geboren und verbringt einen nicht unerheblichen Teil des Tages damit, Inhalte digital zu teilen", erklärte der IoT-Chef. Für die IT-Anbieter heiße es nun, dieser Generation die optimalen Technologien und Produkte zur Verfügung zu stellen. Diese fasst o'Shea kurz in dem Begriff SMAC zusammen: Social, Mobile, Analytics und Cloud. Channel-Partner sollten für ihre Kunden für möglichst viele dieser Themen ein Ansprechpartner sein. "Lassen Sie uns von einer industriellen Revolution hin zu einer Erlebnisrevolution bewegen", schloss o'Shea seine Keynote.

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