iPhone inklusive: Gravis eröffnet neuen Store in München

06.08.2007
Vier Geräte auf 600 Quadratmeter - noch ist die iPhone-Dichte im neu eröffneten Münchener Gravis Store gering. Doch das soll sich bald ändern, zumindest wenn es nach dem Gravis-Mitbegründer, CEO und Vorstandsvorsitzenden Archibald Horlitz geht.

Vier Geräte auf 600 Quadratmeter - noch ist die iPhone-Dichte im neu eröffneten Münchener Gravis Store im Tal 38 gering. Doch das soll sich bald ändern, zumindest wenn es nach dem Gravis-Mitbegründer, CEO und Vorstandsvorsitzenden Archibald Horlitz geht.

Bereits 70.000 Kunden hätten sich registriert, um weitere Informationen über das Apple-Kulttelefon zu bekommen. Über die Hälfte der Interessenten würde sogar den Provider wechseln, um ein iPhone verwenden zu können.

Ob Gravis tatsächlich das iPhone bekommt, steht aber noch nicht fest. "Ich habe kein Statement dazu abgegeben", dementiert Horlitz anders lautende Presseberichte. Der Gravis-Chef ist aber sehr zuversichtlich, dass er zu den Glücklichen gehören wird. In USA sei die erste Verkaufswelle verstärkt über die Apple Shops und nicht über AT&T gelaufen. "In Deutschland spielen wir eine ähnliche Rolle wie die Apple-Shops in USA", sagt er. Noch - denn Apple plant auch hier zu Lande eigene Läden aufzumachen - einer davon soll fast in Sichtweite des neuen Gravis Stores entstehen.

Für Horlitz ist das kein Problem: "Wir sehen Apple-Shops als Markbeschleuniger". Die immer wieder aufkeimenden Gerüchte, Apple würde systematisch seinen eigenen Channel behindern, hält er für Unsinn: "Da ist mal ein Produkt zwei oder drei Tage früher im Apple Online Store als bei uns verfügbar - das macht unserem stationären Handel keine Konkurrenz."

Horlitz wünscht sich vom Hersteller eher, dass das Content-Angebot im Filmbereich erweitert wird: "Apple TV wird erst so richtig durchstarten, wenn es auch bei uns die entsprechenden Inhalte im iTunes Store gibt."

Bis es soweit ist, können sich Kunden schon einmal in der "Sound/Video-Lounge" des neuen Stores Filmtrailer auf einem LCD-Bildschirm des Kooperationspartners Sharp ansehen oder die unterschiedlichsten iPod-Soundsysteme auf ihre Tauglichkeit testen - und zwar in voller Lautstärke, denn der Bereich ist durch Glastüren vom Verkaufsraum abgetrennt.

Ebenfalls separiert ist eine kleine "Lounge", die vor allem für Beratungsgespräche mit professionellen Kunden gedacht ist. Sie wird auch vom Gravis-eigenen Systemhaus HSD genutzt, das praktischerweise seinen Münchener Firmensitz auf der anderen Straßenseite hat. Schließlich gibt es noch ein "Kino", in dem Gravis Unterhaltung und Fortbildung anbieten will - Apple-typisches "Edutainment" eben.

Ansonsten entspricht der Laden nicht ganz den Vorgaben für Gravis Stores, die in "Innenstadt-Randlage mit guten Parkmöglichkeiten" liegen sollen. Im Tal ist das kaum gegeben, auch wenn Horlitz scherzhaft behauptet, morgens um acht schon einmal einen freien Parkplatz erspäht zu haben. Schuld sei die schwierige Immobilienlage in München. "Wenn Sie etwas am Altstadtring wissen, mit 30 Parkplätzen hinterm Haus - nichts wie her damit", sagt er.

Der Gravis Store in München soll nicht der letzte bleiben, den der Händler in naher Zukunft aufmachen will. Bereits in drei Wochen wird in Stuttgart der 23. Store eröffnen. Darüber hinaus gibt es noch sieben Shop-in-Shop-Läden bei Breuninger, Hugendubel und in den Shopping Malls der ECE.

Um schneller expandieren zu können, denkt Horlitz schon seit längerem darüber nach, frisches Geld über einen Investor oder einen Börsengang ins Unternehmen zu bringen (ChannelPartner berichtete). Derzeit befinde man sich in der "heißen Phase" der Gespräche mit einem Kooperationspartner. Wer das ist und wie genau die Zusammenarbeit aussehen soll, will Horlitz noch nicht sagen. Betteln muss er sicher nicht, denn die Erfolgsgeschichte von Gravis kann sich sehen lassen: Das Unternehmen, das 2002 noch 50 Millionen Euro erwirtschaftete, wird seinen Vorjahresumsatz von 105 Millionen Euro 2007 wahrscheinlich um 36 Prozent steigern können - und damit das eigene angepeilte Umsatzziel von 130 Millionen Euro deutlich übertreffen. (haf)

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