Wenn der Markt nichts merken darf

Jobsuche under Cover

05.03.2008
Von Frank Adensan

Die Stellensuche kann sich in diesen Fällen über viele Monate erstrecken - auch weil die Auswahlverfahren beim Besetzen von Schlüsselpositionen in Unternehmen meist langwierig sind.

Hieraus ergibt sich eine weitere Gefahr: Je mehr Zeit seit dem Ausscheiden aus dem alten Betrieb verstrichen ist, umso kritischer prüfen die Unternehmen den Kandidaten. Sie fragen sich: Warum hat der noch keine neue Stelle gefunden, wenn er so spitze ist, wie er behauptet? Dieser Gefahr war sich auch Karl Hübner bewusst. Deshalb beschloss er, aktiv zu werden und einen auf das Vermitteln von so genannten "Executives" spezialisierten Berater zu kontaktieren.

Ums Eck denken lohnt sich

Mit ihm definierte er, welche Anforderungen die neue Stelle erfüllen sollte. Sie analysierten die besonderen Herausforderungen, die Hübner Tag für Tag in seinem aktuellen Job meisterte und definierten, welche Merkmale den Vertrieb seines derzeitigen Unternehmens kennzeichneten. Das war nötig, um mögliche Arbeitgeber zu identifizieren - inner- und außerhalb der Branche. Die direkten Mitbewerber seines aktuellen Arbeitgebers waren zwar nahe liegend, doch es waren nur wenige Unternehmen. Allein auf sie zu setzen, erschien Hübner und dem Berater zu gewagt.

Ein Ergebnis der Analyse war: Das Unternehmen, für das Hübner noch arbeitet, kooperiert mit seinen Kunden weitgehend auf der Basis langfristiger Verträge. Des Weiteren: ist es ein Premiumanbieter in seiner Branche - unter anderem, weil es seinen Kunden Komplettlösungen verkauft. Hieraus leitete der Berater ab, welche Unternehmen sich noch für Hübner interessieren könnten - zum Beispiel, weil sie ähnliche komplexe Produkte wie der aktuelle Arbeitgeber von Hübner produzieren und vertreiben. Oder weil sie eine ähnliche Marktbearbeitungsstrategie haben beziehungsweise sich in diese Richtung entwickeln möchten.

Zur Startseite