Aufregung in den USA; HP jagt Cisco Marktanteile ab

Kauft Cisco McAfee? Switch-Marktanteile bröseln

11.08.2008

Kauft Cisco McAfee?

Mit einem klaren und interessanten Portfolio unterwegs: Sicherheitsanbieter McAfee
Mit einem klaren und interessanten Portfolio unterwegs: Sicherheitsanbieter McAfee

Nun müssten angesichts absoluter Zahlen die Cisco-Partner nicht sonderlich besorgt sein. Mit knapp 74 Prozent Marktanteilen bei Firmen-LAN-Komponenten, so Dell’Oro, dominiert der kalifornische Riese den Markt. Doch Cisco-Partnern zufolge bedeutet das auch: massive Konkurrenz untereinander.

Wenn also Procurve sowohl im SMB- als auch im Enterprise-Markt zur Netzwerk-Alternative wird, müssen Cisco-Parner damit rechnen, in einem insgesamt stabilen Markt weniger Projekte gewinnen zu können. Folglich dürfte die Menge der Systemhäuser, die auch HP ins Portfolio nehmen, wachsen. Eine Spirale nach unten aus Cisco-Sicht?

Bei Cisco aber sieht man diese Entwicklung offiziell gelassen. Er glaube nicht, sagte der weltweit Verantwortliche für das "Channel go to market"-Programm, Edison Pers, gegenüber dem amerikanischen IT-Magazin "Varbusiness", dass Cisco eine "besondere Strategie" einschlagen müsse. Für HP aber kommentierte Mark Thompson, verantwortlich für den Procurve-Vertrieb, die jüngsten Erfolge so: "Die Welt wird immer aufmerksamer auf Procuve."

Wie viel Aufmerksamkeit Sicherheitsanbieter McAfee sich wünscht, ist offen. Dass er aber auf Cisco aufpassen muss, wird in einem amerikanischen Blogs versichert. In diesem steht, Cisco, in diesem Jahr mit ganzen zwei Akquisitionen sehr zurückhaltend mit Zukäufen, könnte sich die mit derzeit mit rund sechs Milliarden Dollar kapitalisierte Company kaufen. Zur Begründung führt der Blogger auf, dass Cisco sich noch viel intensiver als bisher mit dem Thema Sicherheit befassen werde.

Das muss es auch, da es bekanntlich sich als sogenannter "One Vendor Shop" begriffen haben möchte. Zudem wäre es zum ersten Mal seit seiner Abkehr vom reinen Netzwerkgeschäft in der Lage, die Frontends in Unternehmen mit den Produkten McAfees in den Griff zu bekommen. Zugleich würde es sein vorläufiges Scheitern bei NAC (Network Admission Control) doch noch in eine brauchbare Strategie ummünzen können. In dem Blog steht: Gleich, ob nun der Kauf tatsächlich stattfindet oder nur überlegt wird - ich halte dafür, dass Cisco Sicherheit zu einem bedeutenden Thema seiner Strategie machen wird.

Im Januar 2007 hatte Cisco IronPort gekauft. Dessen CEO, Scott Weiss, führt mittlerweile die Security-Abtelung von Cisco. Und er wird von Cisco nahe stehenden Venture Capital-Investoren as möglicher Nachfolger von Cisco-CEO John Chambers gehandelt. Das ist Einiges an Spekulation - aber eine gewisse Plausibilität hat es doch. (wl)

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