Acers listiger Versuch

Kommen Preiserhöhungen für PCs?

04.03.2010

3) Die Aufmerksamkeit für das Thema ist vorhanden

Parallel zur Cebit dazu veröffentlicht Digitimes einen Bericht über Acer. Ihr Gewährsmann ist Acer-Chef Gianfranco Lanci. Er erklärt im Gespräch, das Unternehmen erwarte sich im laufenden Jahr zwar 40 bis 45 Prozent mehr Notebook-Verkäufe als im Vorjahr, doch bleibe der Markt in diesem Jahr weiter verhalten.

Zur Preisentwicklung bei Notebooks gefragt, erklärt er, ergehe von maximal fünf Prozent durchschnittlichem Preisverfall in diesem Jahr aus. Acer werde die Preiskämpfe in diesem Segment machen und der Billigpreisstrategie von Konkurrenten wie HP und Dell zu begegnen wissen.

Er beobachte derzeit. dass Notebooks wieder beliebter werden, während die Nachfrage nach den Margenkiller Netbooks abnehmen werde.

Auf die Frage nach gegenwärtig knappen Komponenten antwortete er, dass Acer die Knappheit bei Grafikkarten registriert habe, aber davon ausgehe, dass sie jetzt behoben sei.

Damit bestätigt er einen Bericht des taiwanischen Magazins von Montag dieser Woche, demzufolge Notebook-Experten Meldungen über eine vorübergehende Knappheit von Notebook-Komponenten allein darauf zurückführten, dass viele Hersteller Doppel-Aufträge erteilt hätten.

Im Übrigen hat Lanci Mitte Februar in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuter erklärt, in diesem Jahr wolle Acer HP als weltgrößten Notebook-Anbieter ablösen. Dass das nur gelingt über die Diversifikation der Angebote sowie anhaltende Preiskämpfe, ist ihm bewusst.

Man mag nun hinzufügen, dass der IT-Wirtschaft gerade jetzt alles andere als eine Verteuerung der Preise weiterhilft.

Doch ungeachtet dessen folgt aus dem Dargestellten: Die drei Acer-Manager verfolgen das gleiche Ziel, doch je nach Hierarchie und Ort mit unterschiedlichen Mitteln beziehungsweise Argumenten.

Der direkte Nutzen liegt übrigens auf der Hand: Potentielle Kunden überlegen sich, ob sie vor den kommenden Preiserhöhungen Rechner kaufen. Vielleicht bei Acer. (wl)

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