Gemeinsame Frühjahrmesse von Euronics und Expert

KOOP feiert erfolgreiche Live-Premiere



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Pandemiebedingt musste die gemeinsame Frühjahrmesse von Euronics und Expert in den ersten beiden Jahren virtuell stattfinden. Nun zeigte sich, dass die KOOP auch als Präsenzformat sehr gut funktioniert. Von einer „kleinen IFA“ wollen die Veranstalter jedoch nicht sprechen.
Zum ersten Mal wehen die Fahnen von Euronics und Expert vor der Messe Berlin
Zum ersten Mal wehen die Fahnen von Euronics und Expert vor der Messe Berlin

Nach jahrelanger Vorbereitung der beiden Verbundgruppen sollte die gemeinsame Frühjahrmesse von Euronics und Expert 2020 in Berlin erstmals das Licht der Welt erblicken. Doch der KOOP kam das Coronavirus in die Quere: Zwei Jahre konnte die Kombination aus Ordermesse und Mitgliederversammlung nur virtuell stattfinden. Umso größer war die Spannung vor der KOOP 2023, wie die Kooperationsmesse von Euronics und Expert nun als Präsenzformat von den Mitgliedern der Verbundgruppen, aber auch von der Industrie angenommen werden würde. Positiv, lautet die Antwort, die der Augenschein vor Ort, aber auch die Reaktionen der beteiligten Partner nahelegen.

"Nichts geht über den persönlichen Kontakt", sagt David Ruetz, Senior Vice President der Messe Berlin, bei der Pressekonferenz zur KOOP 2023. "Mit dem Ziel, sowohl für die Veranstalter wie auch für die Aussteller Ressourcen zu bündeln findet die KOOP großen Anklang in der Branche", erklärt der Messe-Manager, der auch für die Durchführung der letztjährigen IFA mitverantwortlich zeichnete. Ruetz erläuterte noch einmal das Konzept, mit dem Expert und Euronics ihre Mitglieder zum Jahresauftakt erreichen wollen: Jeweils zwei Tage der viertägigen Messen "gehören" einer der beiden Verbundgruppen. In der neuen Messehalle hub27 befinden sich die Messestände der Aussteller, die während der gesamten KOOP Präsenz zeigen. Für die Stände von Expert und Euronics sowie für Aussteller, die nur mit einer der Verbundgruppen zusammenarbeiten, gibt es jeweils eine separate Halle. Flankiert wird die physische Messe vom virtuellen Veranstaltungsprogramm, das Expert und Euronics nach den positiven Erfahrungen, die beide damit in den vergangenen Jahren gemacht haben, beibehalten haben.

Zufriedene KOOP-Veranstalter: Euronics-Chef Benedict Kober, David Ruetz von der Messe Berlin und Expert-Chef Stefan Müller
Zufriedene KOOP-Veranstalter: Euronics-Chef Benedict Kober, David Ruetz von der Messe Berlin und Expert-Chef Stefan Müller

KOOP-Initiatoren sind offen für weitere Mitveranstalter

"Die Kombination von physischer Messe und virtuellen Formate ist eine sehr gute Mischung", erklärt Expert-Vorstandschef Stefan Müller. "Wir erreichen damit mehr Mitglieder als mit den reinen Präsenzveranstaltungen vor der Pandemie." So habe Expert zu der hybriden Frühjahrstagung mehr als 3.600 Teilnehmer begrüßen können. Man habe es zwar gehofft, doch habe man mit einer so großen Resonanz nicht automatisch rechnen können. "Das zeigt die Geschlossenheit unserer Kooperation. Damit ist die KOOP 2023 für uns ein klarer Erfolg", so Müller. Zudem verwies der Expert-Chef auf den Effizienzgewinn, den das gemeinsame Messeformat mit Euronics bringt. Zwar seien die Einsparungen aufgrund der aktuellen Kostensteigerungen weniger stark ausgefallen als ursprünglich erwartet. "Trotzdem bringt uns das Prinzip 'aus zwei mach eins' deutliche Vorteile", so Müller.

Das Herausstreichen der Vorteile der KOOP verband der Expert-Vorstandschef mit einer Aufforderung "an alle, die Interesse haben", sich dem Veranstaltungsformat anzuschließen. Die KOOP sei bewusst als offenes Konzept angelegt. So ist ausdrücklich vorgesehen, dass mit Zustimmung der bisherigen Gesellschafter neue Mitglieder in das Konstrukt der KOOP Veranstaltungs-GmbH aufgenommen werden können. Primär zielt dieser Hinweis natürlich auf die dritte wichtige CE-Verbundgruppe ElectronicPartner. Doch wie Euronics-Vorstandssprecher Benedict Kober ausführte, seien auch weitere Verbünde wie EK/servicegroup, Telering oder Foto-Kooperationen natürliche weitere mögliche KOOP-Träger. Die Weiterentwicklung der Kooperationsmesse in die Breite ist dabei allerdings nur ein Impuls, der von der gemeinsamen Berliner Veranstaltung ausgeht. "Die KOOP ist für Expert und Euronics nur der erste Schritt, es können auch weitere Schritte folgen", sagte Expert-Chef Müller zu einer möglichen Vertiefung der Zusammenarbeit der beiden Verbundgruppen.

Blick in den Ausstellungsbereich der KOOP 2023
Blick in den Ausstellungsbereich der KOOP 2023

KOOP ist keine "kleine IFA"

Auch Euronics-Chef Kober zeigte sich mit der KOOP-Premiere in Berlin sehr zufrieden. "Gerade in einem so richtungsweisenden Jahr wie 2023 hat diese Messe eine große Bedeutung", erklärte der Schwabe. Euronics hat sich deshalb dazu entschlossen, mit exklusiven Einkaufsangeboten diejenigen Mitglieder zu incentivieren, die den Weg nach Berlin auf sich genommen haben. Die Erfahrungen der ersten physischen KOOP werde man nach der Messe aufnehmen, um die Veranstaltung in den nächsten Jahren weiter zu optimieren, so Kober. Der Termin am Faschingswochenende sei in diesem Jahr ausgesprochen unglücklich, allerdings stelle sich das bereits im nächsten Jahr (17. Bis 20.2.2024) deutlich besser dar.

Angesichts des Lobs der beteiligten Partner für die KOOP fiel in der Presserunde auch das Wort von der "kleinen IFA" - ein Vergleich, der sowohl Stefan Müller wie auch Benedict Kober etwas zu vollmundig gewählt war. "Das ist ein nettes Kompliment für die Professionalität der KOOP und auch für den Aufwand, den die Industrie für Messe betreibt", erklärte Euronics-Chef Kober, stellte aber klar: "Die KOOP ist kein IFA-Ersatz." Schließlich sei die Ausrichtung der Kooperationsmesse eine ganz andere: "Unser Anspruch ist es, vernünftige Geschäfte zu machen und den Fachhandel der Zukunft mitzugestalten", so Kober.

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