Corel-Umfrage

Kunden wollen Software nicht abonnieren

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.

Kaufen statt mieten

Eines der Hauptergebnisse der Corel-Studie ist der breite Wunsch der Kunden, Software physisch besitzen zu wollen: 62 Prozent der Befragten entschieden sich beim letzten Kauf von Anwendungssoftware für ihren PC oder Laptop für ein Boxprodukt. Auch beim nächsten Softwarekauf möchten sie ihren Erwerb in der Hand halten können. 35 Prozent wollen dafür ihre Box am liebsten über das Internet bestellen, ein Viertel der Befragten geht lieber in den Fachhandel.

Ein Drittel der Kunden gibt sich mit einem elektronischen Software-Download zufrieden, bei dem sie zwar keine Box besitzen, die Software nach dem Kauf aber dauerhaft nutzen können. Einem Software-Abonnement stehen die Consumer-Kunden dagegen noch skeptisch gegenüber: Nur ein Prozent der Verbraucher wollen derzeit Software aus der Cloud mieten oder abonnieren. Als wichtigsten Grund nennen sie dafür, dass sie sich nur ungern zu einer fortlaufenden Zahlung verpflichten wollen (87 Prozent).

Dreiviertel der Befragten sehen es zudem als großen Nachteil an, die Software nach Ablauf oder Kündigung des Abonnements nicht weiter nutzen zu können. 65 Prozent der Befragten glauben, sie bezahlen mehr für das Abo einer Software als im Einzelkauf. Fast alle Befragten (93 Prozent) erkundigen sich über Produkte und Preise im Internet, bevor sie Software kaufen. Für 84 Prozent der Kunden ist es zudem äußerst wichtig, die Wahl zu haben, in welcher Form sie die Software beziehen können. Mehr als zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) lassen sich von Kundenrezensionen in ihrer Kaufentscheidung beeinflussen.

Die unbekannte Cloud

Dass Software-Abo- bzw. Mietmodelle bei den Verbrauchern derzeit noch wenig beliebt sind, zeigt auch die allgemeine Verwirrung um den Begriff "Cloud". Fast die Hälfte aller Befragten (43 Prozent) gibt an, dass sie nicht verstehen, was Unternehmen meinen, wenn sie von der "Cloud" sprechen.

"Die von uns in Auftrag gegebene Umfrage belegt, dass das Abomodell aus der Cloud für Verbraucher noch nicht angestrebt wird. Zwar ist bei immer mehr Unternehmenskunden und professionellen Anwendern ein deutlicher Trend in Richtung Cloud zu sehen, aber wir erkennen auch, dass es noch Zeit braucht, bis unsere Consumer-Kunden bereit sind, Software zu mieten und in der Cloud zu nutzen", erklärt Elke Steiner, Geschäftsführerin der Corel GmbH. "Im Vergleich zu anderen Herstellern in der Branche, wollen wir unseren Kunden nicht vorschreiben, wie sie ihre Software kaufen sollen. Deshalb wird unsere Strategie weiterhin sein, unseren Kunden ob im Lizenz- oder Consumer-Bereich beim Software-Kauf die volle Auswahl zu lassen - Box, Download oder Cloud." (rw)

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