Kerngeschäft bedroht

Laufen Oracle Wartungskunden weg?

24.03.2009

Oracle wird seine Lizenzpolitik ändern müssen

Dennoch sind sich Analysten einig: Oracle wird auf Kundendruck hin seine Lizenzpolitik ändern müssen. Stellvertretend formulierte Analyst Ray Wang von Forrester Research: "Bald werden Unternehmen die Grenze ihrer Belastbarkeit erreicht haben. Dann werden sie die gegenwärtigen Ausgaben für Wartung und Support in Anbetracht des Gegenwertes in Frage stellen." Investoren von Oracle sollten das berücksichtigen, warnte der Analyst.

Während US-Analyst Peter Goldmacher noch einwendet. es sei verrückt, die Verträge in Frage zu stellen, da so handelnde Unternehmen von notwendigen Upgrades und damit dem weiteren Zusammenspiel ihre Applikationen abgeschnitten seien, sagen Analysten einiger Banken, dass Unternehmen längst prüfen, ob es nicht möglich sei, zu billigere Software wie zum Beispiel der von US-Anbieter Salesforce zu wechseln, sofern Oracle nicht nachgebe. Beispiel Speicherhersteller EMC: Das Unternehmen bestätigte vor kurzem, er sei zu Salesforce migriert. Und wer sich an den Aufschrei empörter SAP-Kunden Ende vergangenen Jahres erinnert, weiß: Die Zeiten, in denen Hersteller Kunden mit solchen Wartungsverträgen - zum Teil mit Margen von bis zu 85 Prozent - an sich binden konnten, neigen sich dem Ende zu.

Auch wenn Oracle`s Finanzchefin Safra Catz anlässlich der Bekanntgabe der Ergebnisse des dritten Quartals (Ende: 28. Februar) berichten konnte, die Einnahmen aus den Wartungsverträgen hätten sich gegenüber dem Vorjahresquartal um elf Prozent auf 2,92 Milliarden Dollar erhöht. Der schlichte Grund dafür: Oracle hatte wieder einmal die Gebühren erhöht. (wl)

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