Update zu Lenovo überdenkt Server-Geschäft

Lenovos Serverabteilung hat "langfristige Ziele"

04.02.2010
Computeranbieter Lenovo erklärte im Gespräch mit ChannelPartner, es werde sein Geschäft mit x86-Server keinesfalls aufgeben.
Ajoy Philip, Direktor Server EMEA: "Wir haben definitiv kein Interesse an einem Serverausstieg,"
Ajoy Philip, Direktor Server EMEA: "Wir haben definitiv kein Interesse an einem Serverausstieg,"

Computeranbieter Lenovo erklärte im Gespräch mit ChannelPartner, es werde sein Geschäft mit x86-Server keinesfalls aufgeben.( Siehe dazu den Artikel: "Lenovo überdenkt Server-Geschäft")

Zwar laufe das Geschäft nicht wie ursprünglich gewünscht, doch seien "die Ziele langfristig". "Wir haben definitiv kein Interesse an einem Serverausstieg", erklärte Ajoy Philip, Direktor Server EMEA, gegenüber ChannelPartner.

Der chinesische PC-Anbieter Lenovo hatte im September 2008 den Markt der x86-Server betreten. Es handle sich um eine "nennenswerte Offerte", sagte Marc Godin, damals bei Lenovo für die Enterprise Business-Abteilung verantwortlich.

Doch nach 18 Monaten Erfahrung in diesem Geschäft zeigte der Anbieter erste Ermüdungs- und Enttäuschungszeichen.

Nicht nur, weil auch er die schmerzhafte Erfahrung so vieler bekannter Anbieter von Desktop-Rechnern gemacht hat, die glaubten, es sei ein Leichtes in den Servermarkt zu gehen, um dann zu erkennen, dass sich PC- und Servergeschäft grundsätzlich unterscheiden, sondern auch, weil der Einstieg Lenovos in das Geschäft zu einem denkbar schwierigen Zeitpunkt erfolgte. Im September 2008 kollabierte weltweit das Finanzsystem, und Unternehmen kürzten in Erwartung der Folgen abrupt ihre IT-Budgets.

Philip konzedierte in dem Gespräch, der Servermarkt 2009 sei "sehr schwierig" gewesen, und man habe sich gewiss eine erfreulichere Entwicklung gewünscht. Die letzten zwei Quartale hätten jedoch gezeigt, dass Lenovo auf einem richtigen Weg sei. "Wir haben Monat für Monat zugelegt."

Die Zahlen des Marktforscher IDC (eine Schwestergesellschaft von ChannelPartner), wonach Lenovo seit seinem Markteintritt bis Ende September 2009 mit 64.000 "Think"-Servern weit unter den Erwartungen der Company geblieben sei, kommentierte er mit der Versicherung, Lenovo werde bei seiner Strategie bleiben. Es werde weiterhin vor allem über Partner verkaufen und weiterhin seine Standard-Server als Lösungen in im Markt platzieren. "Wir verstehen uns mit unseren weit reichenden zusätzlichen Angeboten an Storage- und Netzwerkkomponenten sowie Software als End-toEnd-Anbieter im Markt für Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern."

Philip kündigte an, Lenovo werde in den kommenden Wochen sein Portfolio deutlich ausweiten. Allerdings werde es weiterhin ausschließlich Server mit Intel-Chips anbieten.

Zum Partnergeschäft sagte er, Lenovo werde seine zahlreichen Partner weiterhin zertifizieren. Und so dazu bringen, neben den PCs und Notebooks für Geschäftskunden auch Server zu verkaufen.

Mehr zu Servern und Lenovo lesen Sie hier:

Philips Kollege Matthias Kälberer, in Deutschland für das Channelgeschäft verantwortlich, erklärte, in diesem Jahr werde die Struktur geschaffen, um Lenovos Servergeschäft auf eine erfolgreiche Basis zu stellen. "Wir machen das Schritt für Schritt." In jedem Fall aber stehe fest, dass die rund 200 Premium-Partner Lenovos geschult werden sollten.

"Wir haben gute und wichtige Themen, zum Beispiel Virtualisierung und Speicher, die für kleinere Unternehmen interessant sind."Derzeit sind Lenovo zufolge 289 Partner in Deutschland und Österreich für Server zertifiziert.

Lenovo, so das Fazit der beiden Manager, wird nicht aus dem Servergeschäft aussteigen. (wl)

Zur Startseite