Im Saturn-Markt

LG-Manager beschädigt Samsung-Waschmaschinen

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Kuriose Begebenheit am Rande der IFA in Berlin: Ein LG-Manager soll im Saturn-Mark im Europa-Center mutwillig Samsung-Waschmaschinen beschädigt haben.
Schließt die Tür an der Samsung-Waschmaschine noch richtig? Miss IFA testet, ob LG-Manager schon am Werk waren.
Schließt die Tür an der Samsung-Waschmaschine noch richtig? Miss IFA testet, ob LG-Manager schon am Werk waren.
Foto: Messe Berlin

Dass das koreanische Konkurrenzverhältnis zwischen Samsung und LG oft über das übliche Maß konkurrierender Wettbewerber hinausgeht, ist bekannt. So erzählt man in der Branche, dass manche koreanischen Vorgesetzten es verboten haben, überhaupt mit Mitarbeitern der jeweiligen anderen Firma zu reden.

Nun soll es im Vorfeld der IFA in Berlin zu einem Zwischenfall im Saturn-Markt im Berliner Europa-Center gekommen sein. Laut einem Bericht der koreanischen Yonhap News Agency sei ein LG-Manager dabei beobachtet worden, wie er die Türen von vier Samsung-Crystal-Blue-Waschmaschinen beschädigt hat. Angestellte des Retailers zeigten den Vorfall bei der Polizei an. Daraufhin wurde der Mann in seinem Hotel vernommen. Nachdem er aber zugesichert hatte, dass er die beschädigte Ware bezahle, wurde der Fall eingestellt.

Nur ein Produkttest?

Der LG-Manager bestritt allerdings die Vorwürfe, doch Videoaufnahmen der Überwachungskameras sollen zeigen, wie bei den betroffenen Waschmaschinen die Türen nach unten drückte, bis sie nicht mehr richtig schlossen. Der LG-Manager habe lediglich nachschauen wollen, warum die Türen der Samsung-Maschinen beim Schließen gewackelt haben, äußerte sich ein LG-Offizieller gegenüber der Yonhap News Agency. Das sei einer der "üblichen Vorfälle", die eben im Umfeld einer Elektronikmesse passieren.

Es gebe zudem keinen Grund, dass Mitglieder des Entwicklungsteams ein Geschäft besuchen, um dort Konkurrenzprodukte zu beschädigen. Hätte LG wirklich diese bescheuerte Absicht gehabt, hätte man jemanden geschickt, der nicht dabei erwischt wird. Bei dem "Produkttest" durch den LG-Mitarbeiter in dem Berliner Retail-Markt seien nur bei "Produkten einer bestimmten Marke" unvorhergesehene Beschädigungen aufgetreten. Der Mitarbeiter habe lediglich eine Routinemarktstudie durchgeführt.

Samsung hingegen behauptet, dass Überwachungskameras auch in einem Saturn-Markt in Berlin-Steglitz aufgezeichnet hätten, wie LG-Mitarbeiter ausgestellte Samsung-Produkte beschädigten. Man werde diese Vorfälle nun untersuchen und wolle herausfinden, ob es weitere ähnliche Vorfälle gegeben hat.

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