Test

Microsoft Office 2008 für MacOS

27.03.2008
Von Rainer Wolff

Neue Oberfläche

Bei der Gestaltung der neuen Oberfläche gibt es sichtbare Unterschiede zwischen Office 2007 für Windows und Office 2008 für den Mac. Während die Windows-Variante nunmehr nahezu vollständig über eine zentrale Multifunktionsleiste gesteuert wird, bewiesen die Entwickler bei der Mac-Variante weitaus weniger Mut für radikale Änderungen. Man könnte auch sagen, sie blieben auf halben Weg stehen.

Die Oberfläche erscheint wie eine Mixtur aus Office 2007 für Windows, Office 2004 für den Mac und sonstigen nachgeahmten Elementen, die man bereits bei anderen Mac-Programmen gesehen hat. Ins Auge springt sofort die neue Office-Toolbox, die sich optisch stark an Mitbewerber wie iWork oder Omni Graffle anlehnt. Über eine Reiternavigation ruft man einzelne Funktionsbereiche wie die Formatierungspalette, die Objektpalette, den Kompatibilitätsbericht, das Scrapbook, die Referenz-Tools sowie andere anwendungsbezogene Tools auf.

Verwandlung: Powerpoint verwandelt mit den Smart-Art-Grafiken im Handumdrehen langweilige Aufzählungen in aussagekräftige Präsentationsfolien
Verwandlung: Powerpoint verwandelt mit den Smart-Art-Grafiken im Handumdrehen langweilige Aufzählungen in aussagekräftige Präsentationsfolien

Insbesondere die neue Objektpalette überzeugt uns. Sie ermöglicht einen schnellen und einfachen Zugriff auf alle Formen, Cliparts, Symbole und Photos, auch aus der iPhoto-Datenbank. Mit dem Zoomregler kann man Größe und Anzahl der gewünschten Objekte variieren. Die Office-Toolbox selbst verhält sich wie ein Widget, denn sie hat eine Rückseite zur Feinjustierung.

Alle Office-Programme, mit Ausnahme von Entourage, besitzen nun eine Funktionsgalerie unterhalb der Symbolleiste, die sich äußerst weich einblendet und dem Anwender schnellen Zugriff auf vorgefertigte Bausteine ermöglicht. Je nach Anwendung findet man dort Deckblätter, Diagramme, Tabellen, Word-Art-Elemente, Grafiken oder sonstige Vorlagen.

Mit Hilfe vorgefertigter Office-Designs weist man Dokumenten flott einheitliche Layouts zu. Jedes Design besteht dabei aus aufeinander abgestimmten Schriftarten, Farben und visuellen Effekten.

Das optische Erscheinungsbild der Office-Suite selbst ist gewöhnungsbedürftig. Während unter Mac-OS X 10.4 Tiger freundliche und helle Farben dominieren, erdrücken die dunklen Farben unter Mac-OS X 10.5 Leopard die Programme. Hier sollte Microsoft noch mal Hand anlegen und nachbessern.

Layouten mit Word 2008

Die größte Neuerung in Word 2008 ist der Bearbeitungsmodus für Veröffentlichungen, für den das Apple-Programm Pages unübersehbar Pate gestanden hat. Sofern man grundlegende DTP-Kenntnisse besitzt, kann man schnell und unkompliziert ansprechende Broschüren, Kataloge, Flyer oder Newsletter erstellen. Dazu steht eine große Anzahl von veränderbaren und professionell gestalteten Vorlagen zur Verfügung. Man ruft sie über die Funktionsgalerie auf.

Abwärtskompatibel zu älteren Word-Versionen sind die so erstellten Dokumente nicht, da sie zwingend das neue Dateiformat benutzen. In der Funktionsgalerie erreicht man auch eine verbesserte Version von Word Art für 2D- und 3D-Effekte von Texten, die eine Vorschau der Word-Art-Zeichnungsobjekte präsentiert, die man dann übernehmen kann.

An wissenschaftliche Anwender hat Microsoft mit den Literaturverzeichnissen in der Funktionsgalerie gedacht. Diese verwaltet man in den gängigen Zitierweisen in der Toolbox von Word und übernimmt sie per Doppelklick in ein Dokument.

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