Tablet und Software aus einem Haus

Microsoft riskiert Ärger mit Partnern

19.06.2012
Der Redmonder Software-Riese macht sich nicht beliebt. Mit der Ankündigung einer eigenen Tablet-Produktion stößt er die OEM-Partner, die er braucht, um seine Software-Produkte zu verkaufen, vor den Kopf.

Microsoft macht sich nicht beliebt. Mit der Ankündigung einer eigenen Tablet-Produktion stößt das Unternehmen die OEM-Partner, die es ansonsten braucht, um seine Software-Produkte zu verkaufen, vor den Kopf.

Schon lange will Microsoft im boomenden Tablet-Markt durchstarten - bislang mit eher bescheidenem Erfolg. Nun reißt dem Unternehmen der Geduldsfaden: Mit "Surface" bringt der Softwarekonzern einen ersten eigenen Tablet-PC auf den Markt. In einem historischen Schritt kehrt der Softwarekonzern damit sein Geschäftsmodell um und bricht mit einer bislang erfolgreichen Arbeitsteilung zwischen Hard- und Software.

Die Ankündigung von Microsoft richtet sich klar gegen den iPad-Hersteller Apple und Google, den Hersteller des Konkurrenz-Systems Android. Doch vermutlich dürfte Microsofts "Surface" vor allem bei den Firmen wie eine Bombe einschlagen, die bislang Partner des Software-Konzerns sind: Firmen wie Asus, Acer, Lenovo, Sony oder Dell planen im Zweifelsfall nämlich längst selbst einen Tablet-Computer mit Windows 8 und sehen sich nun nicht nur der Konkurrenz durch Apple, sondern auch von Microsoft ausgesetzt.

Microsoft-Chef Steve Ballmer legte alles daran, im Rahmen der "Surface"-Ankündigung seine Hardware-Partner zu besänftigen. Die großen Hersteller würden im kommenden Jahr mit dem Rückenwind des neuen Windows 8 mehr Personal Computer verkaufen als jemals zuvor. Und Ballmer führte einige Beispiele als Beleg an, dass Microsoft in seiner langen Firmengeschichte schon wiederholt Hardware wie die Computermaus gebaut habe, um seine Windows-Software voranzutreiben. "Wir glauben an die Stärke des PCs als Ökosystem", sagte Ballmer.

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