Geschichte der IT-Fusionen

Milliardenschwere Debakel

19.02.2008
Das spektakuläre Übernahmenangebot, das Microsoft Yahoo machte, stellt keineswegs das höchste Gebot dar, das je in der IT-Geschichte gemacht wurde.

Das spektakuläre Übernahmenangebot in Höhe von rund 40 Milliarden Dollar (rund 27 Milliarden Euro), das Microsoft Yahoo gemacht hat, stellt keineswegs das höchste Gebot dar, das je in der IT-Geschichte gemacht wurde. Es reiht sich ein als mittelhohes Angebot, wie die folgende Aufstellung zeigt, zwischen JDS Uniphase/SDL und Worldcom/MCI.

Im Jahr 2004 war Datenbankanbieter Oracle am Ziel: Der SAP-Konkurrent Peoplesoft gab nach eineinhalb Jahren Gegenwehr auf und lies sich für 10,3 Milliarden Dollar (7 Milliarden Euro) kaufen. Marktbeobachter bezweifeln bis heute, dass Oracle jemals die zum Teil in Aktien gezahlte Summe hereinwirtschaften wird. Allerdings machte der Kauf Oracle um ernsthaften SAP-Rivalen.

Im gleichen Jahr kaufte Sicherheits-Spezialist Symantec den Speicher-Anbieter Veritas für 13,5 Milliarden Dollar (9 Milliarden Euro). Im zweiten Quartal 2005, als die Fusion buchhalterisch beendet war, bilanzierte Symantec einen Verlust in Höhe von 251 Millionen Dollar.

Fünf Jahre zuvor, im Jahr 2000, und keineswegs zufällig in den Jahren des Internet-Booms und der zahllosen Börsnegänge ("New economy"), zahlte der Sicherheitsspezialist Verisign für die Übernahme des Infrastruktur-und Domain-Anbieters Network Solutions 20,8 Milliarden Dollar (14 Milliarden Euro). Im Jahr darauf schrieb Verisign 9 Milliarden Dollar ab – und im Jahr 2003 zog sich das Unternehmen aus dem Web-Hosting und Domain-Namen-Geschäft zurück. Gerade 100 Millionen Dollar erhielt es für den fast 85prozentigen Verkauf der Abteilung Network Solutions. Allein die begehrten Domains 'com' und 'net' blieben in der Hand der Kalifornier.

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