Oliver Gürtler, Leiter Geschäftsbereich Windows bei Microsoft Deutschland

"Mobiles Arbeiten macht Unternehmen produktiver"

18.05.2015

Update-Modelle unter Windows 10

Große Änderungen gab es auch im Bereich Updates und Upgrades ...

Gürtler: Ja, wir haben flexiblere Upgrade-Modelle eingeführt, etwa für "kritische Systeme". Es gibt nämlich Anwendungsbereiche, die bei der Auslieferung von Updates individuelle Handhabe benötigen: Beispielsweise medizinische Geräte in der Notfallversorgung von Patienten oder in der Flugsicherung. Solche "kritischen Systeme" dürfen nicht plötzlich für Updates unterbrochen oder neu gestartet werden.

Für eben solche Systeme werden wir mit Windows 10 "Long Term Servicing"-Versionen anbieten, die vollen Enterprise Support sowie durchgängige Sicherheitsupdates offerieren und gleichzeitig im Rahmen des Mainstream Supports und des Extended Supports über den Zeitraum von fünf Jahren keine neuen Funktionen einführen.

Kunden dieser Windows "Long Term Servicing"-Versionen beziehen Security Updates im Rahmen der Windows Server Update Services (WSUS), die ihnen die volle Kontrolle über die interne Auslieferung lassen, etwa über den "System Center Configuration Manager". Das schließt auch die Option automatischer Updates ein.

In Zukunft werden wir weitere derartige "Long Term Servicing"-Lösungen zur Verfügung stellen und Firmenkunden ermöglichen, leicht zwischen diesen Versionen zu wechseln sowie diese auch zu überspringen, wenn sie nicht in die Roll-Out-Policy des Unternehmens passen.

Über das neue Modell "Current branch for Business" werden Funktions-Updates für unterstützte Geräte zudem erst dann verfügbar, wenn diese ihren Mehrwert und die notwendige Anwendungskompatibilität für den Unternehmenseinsatz im Markt bewiesen haben, während Sicherheits-Updates auch in dieser Version selbstverständlich immer ausgeliefert werden.

Diese anpassungsfähigen Modelle bei der Verwaltung von Funktionen und Updates machen es Unternehmen leichter, Mitarbeitern individuell zugeschnittene Lösungen für mobile sowie nicht mobile Geräte zur Verfügung zu stellen. Zudem reduziert die optimierte Steuerung bei Auslieferung von Funktionen den zeitlichen und monetären Aufwand im IT-Management.

Roll-out unter Windows 10

Was ändert sich im Roll-out-Verfahren?

Gürtler: Das Ausrollen eines neuen, für mobile Arbeitsweisen "fitten", Betriebssystems in Unternehmen ist ein bisher ein aufwändiger und kostspieliger Vorgang. Erschwert wird dieser Prozess auch durch eine fortschreitende Diversifikation von Devices in Unternehmen, unter anderem bedingt durch moderne Arbeitstrends wie Bring Your Own Device (ByoD). Windows 10 vereinfacht den "Roll-Out" für Firmen deutlich und reduziert ebenfalls den Kosten- und Zeitaufwand. Dafür sorgen vor allem zwei Neuerungen: das "In place-Upgrade" und die "Provisionierung".

Das Prinzip des "In place-Upgrades" ist einfach: Statt den großen Aufwand bei der Analyse von Hardware, Anwendungen, Treibern sowie bei der Erstellung von Images selbst zu betreiben, können IT-Abteilungen diese Arbeit künftig Windows überlassen. Damit läuft das Ausrollen weitgehend automatisch und mit sehr viel weniger Aufwand, als in traditionellen Migrationsszenarien.

Auch eine Wiederherstellung auf das frühere System ist möglich, solange das neue System noch nicht zu 100 Prozent eingespielt ist. Unternehmen steht diese Option für Geräte mit Windows 7, Windows 8 und 8.1 zur Verfügung. Über die neue Option "Provisionierung" ist es einfach möglich, Windows 10 Neugeräte mit einer Enterprise Version auszustatten - zum Beispiel solche, die der Nutzer selber mit in die Firma bringt.

Windows 10 gibt es auch als freies Update für Windows 7 und Windows 8, was bedeutet das für Microsoft-Partner? Mit welchen Dienstleistungen können Microsoft-Partner von der Einführung von Windows 10 partizipieren?

Gürtler: Wir ermöglichen unseren Partnern Teilhabe am Business mit Microsoft-Lösungen. Dazu zählen individuelle Betreuung, Trainings und Supportdienstleistungen, der exklusive Zugang zu Infrastrukturlösungen und Anwendungen, Software-Lizenzen für den internen Einsatz sowie SDKs und APIs für die Erweiterung und Anpassung bestehender Lösungen an die Anforderungen ihrer Kunden. Wir unterstützen unsere Partner auch bei Marketing und Vertrieb ihrer Lösungen, mit vielfältigen Marketing- und Vertriebsmaterialien sowie Leadgenerierungstools bis hin zu dedizierten Partnerbetreuern und Incentive-Programmen.

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