Context-Analyse

Monitormarkt im Tal der Tränen

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Das erste Halbjahr 2023 war für die Monitorhersteller nicht berauschend. Die Context-Analysten gehen von einem insgesamt schweren Jahr aus. Doch es gibt auch Lichtblicke.

Während der Pandemie waren Monitore besonders gefragt. So wollten viele Anwender, die plötzlich mit ihrem Notebook von zuhause aus arbeiteten, nicht auf den Komfort und die Übersichtlichkeit eines externen Displays verzichten.

Der Monitormarkt wird nicht ohne Blessuren durch das Jahr 2023 kommen. Das prognostizieren die Analysten des Marktforschungsunternehmens Context.
Der Monitormarkt wird nicht ohne Blessuren durch das Jahr 2023 kommen. Das prognostizieren die Analysten des Marktforschungsunternehmens Context.
Foto: Sebestyen Balint - shutterstock.com

Nun scheint der Markt gesättigt zu sein und die Monitorhersteller kämpfen mit geringen Stückzahlen. Laut dem auf den Channel spezialisierten Marktforschungsunternehmen Context ging es nach dem zweiten Quartal 2022, indem mit einem Rückgang von 1,6 Prozent noch fast der Vorjahreswert erreicht wurde, kontinuierlich abwärts. Im vierten Quartal lag der Absatz im deutschen Markt gemessen an den Stückzahlen 9,6 Prozent unter dem Vorjahresquartal, im ersten Quartal 2023 verzeichneten die Anbieter sogar einen Rückgang um 19,5 Prozent.

Konnte der Umsatz im Monitorsegment noch in den ersten beiden Quartalen 2022 im unteren zweistelligen Bereich zulegen, ging es auch da Ende 2022 auf Talfahrt. Im dritten Quartal übertraf er den Umsatz des Vorjahresquartals nur noch knapp um 1,6 Prozent, sackte dann aber in den folgenden beiden Quartalen ebenfalls um 11 respektive 23,3 Prozent ab.

Nachholeffekte bei Large Format

Nachholeffekte gab es bei Large Format Displays (LFD). Während der Pandemie wurden Investitionen in Retail-Lösungen aufgeschoben, die nachgeholt wurden. So war 2022 ein ausgesprochen gutes Jahr für LFDs. Die Context-Analysten erwarten nun aber eine Abschwächung dieses Trends.

Die Hersteller konnten sich europaweit im Vergleich zum Pandemie-Vorjahr zunächst bei den verkauften Stückzahlen über Zuwächse von 39,7 Prozent (Q1/2022) bis 24,9 Prozent (Q3/2022) freuen. Gemessen am Umsatz sah es noch besser aus. Da betrug das Wachstum gegenüber den Vorjahresquartalen zwischen 30,3 und 46 Prozent. Im vierten Quartal fiel jedoch der Umsatz mit LFDs in etwa auf das Niveau des Vorjahres ab, was angesichts deutlich geringerer Stückzahlen als im vierten Quartal 2021 (-6,2 Prozent) von den Context-Experten noch als Teilerfolg gewertet wird.

Besserung erst 2024

So rechnen die Analysten erst wieder 2024 mit einer Erholung des Marktes. Positive Einflussfaktoren können in den kommenden Monaten Promotions im Consumer-Segment und der anhaltende Trend zu höherwertigen Monitoren sein, der dann auch zum Ersatz älterer Geräte durch neue mit USB-C-Anschluss führt. Im pessimistischen Szenario greifen diese Maßnahmen nicht, bleibt der Consumer-Markt wegen anhaltender Sättigung träge und behindert die Knappheit bei Komponenten eine Aufwärtsentwicklung bis zum Jahresende. Eine sichtbare Entspannung wäre dann erst Anfang 2024 zu erwarten.

Auch bei den großformatigen Displays könnte der Markt 2024 wieder anziehen. Allerdings sind die passenden Panels weiterhin knapp. Da die Panels überwiegend in Asien produziert werden, spielen auch Transportkosten und angespannte Lieferketten dabei eine Rolle.

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