Erstes Handy mit Android 2.0

Motorola Milestone im Test

Yvonne Göpfert ist als freie Journalistin in München tätig.

Ausstattung des Motorola Milestone: Bis auf Kleinigkeiten nichts vergessen

Motorola Milestone: Nutzt Microsoft Exchange Active Sync zum Synchronisieren
Motorola Milestone: Nutzt Microsoft Exchange Active Sync zum Synchronisieren

Doch auch Technik-Freaks kommen nicht zu kurz. Die Ausstattungsliste liest sich wie eine Gourmetkarte. Das Handy läuft unter der neuesten Version von Android: Android 2.0 (Éclair). Von HTC, Samsung und LG sind bisher nur Handys mit Android 1.5 (Cupcake) im Handel zu finden. Das neue Betriebssystem bringt einige Verbesserungen. Unter anderem sorgt Android 2.0 dafür, dass sich jedes Android-Handy über Microsoft Exchange Active Sync mit dem PC abgleichen lässt - ohne Zusatzsoftware. Zudem Motorola setzt beim Milestone speziell noch eins obendrauf: die Synchronisation mit dem Rechner via WLAN.

Der Nutzer ruft hierzu die App Moto Phone Portal auf dem Handy auf. Dann öffnet er den Browser am PC, gibt die in der App angezeigte URL ein und gelangt auf eine Webseite, die so aussieht wie die PC Suite von Motorola. Hier kann er Kontakte, SMS, Fotos und Einstellungen wie Klingeltöne, Lesezeichen und Browserverlauf oder Daten von der Speicherkarte verwalten und speichern. Um seine Kontakte zu synchronisieren, muss der Anwender die Daten aus dem Adressbuch auf dem Handy in eine .vcf-Datei exportieren und diese anschließend auf die Webseite importieren. Eine hübsche Idee. Wer es jedoch klassisch mag, kann wie gehabt via USB-Kabel synchronisieren.

WLAN und sehr schnelles HSDPA auf dem Motorola Milestone

Weiter bietet das Motorola Milestone mit WLAN nach 802.11 b/g einen Hotspot-Zugang. Via HSDPA schafft das Handy bis zu 10,2 MBit/s beim Aufrufen von Webseiten und 5,76 MBit/s beim Daten-Upload. Allerdings sind das sehr theoretische Werte, die zur Zeit allein schon deshalb nicht erreicht werden können, weil die Netze in Deutschland bislang nur eine Kapazität von 3,6 MBit/s im Download schaffen, an ausgewählten Stellen wie Bahnhöfen und Flughäfen auch mal 7,2 MBit/s. Doch auch wenn das Motorola Milestone die Geschwindigkeiten derzeit noch nicht voll ausnutzen kann, ist es für zukünftige UMTS-Netze gerüstet.
Schade, dass der Nutzer nicht erfährt, ob die Daten gerade über WLAN oder via UMTS aufs Handy gelangen. Da es keine separate Anzeige gibt, muss man einfach annehmen, dass WLAN genutzt wird, wenn es aktiviert ist. Eine Anzeige zur Kontrolle wäre hier ein Bereicherung.

Fotos schießt das Motorola Milestone mit einer 5-Megapixelkamera. Für Geotagging und Navigation steht GPS zur Verfügung. Doch dazu mehr auf Seite 4 dieses Tests.

Display mit Kino-Charakter

Das Display ist mit 3,7 Zoll riesig und toppt sogar das iPhone mit 3,5 Zoll. Ein Pixel-Gigant ist es jedoch nicht - hier sei dem Leser das Toshiba TG01 oder das HTC HD2 empfohlen. Bei beiden Geräten handelt es sich um ein Windows-Mobile-Smartphone. Und somit zählt das Motorola Milestone zu den Android-Handys mit dem größten Display.

Ergo eignet sich das Motorola Milestone prima als Video-Player für unterwegs. Mit der Schärfe eines AMOLED-Displays, wie es Samsung bei seinen High-end-Geräten verbaut, hält das Milestone allerdings nicht ganz mit. Dafür bietet es weniger grelle Farben, was wiederum angenehmer fürs Auge ist.

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