Der mobile Jahresrückblick

Notebook-Tops und -Flops 2007

28.12.2007
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Kompakte Laptops, DX10-Pleite, Unverständliches von Intel und AMD

TOP: Notebooks mit 14-Zoll-Display Das Leben besteht aus Kompromissen: Das üppige 17-Zoll-Notebook ist ein guter Ersatz für den PC, lässt sich aber nicht mobil nutzen. Das schnuckelige 12-Zoll-Subnotebook wiegt zwar nur ein Kilogramm, sein kleines Display und die Mini-Tastatur überanstrengen aber Augen und Hände. Der ideale Kompromiss: Notebooks im 14-Zoll-Format – groß genug für reichlich Leistung und Ausstattung, klein genug für unterwegs. Bei Business-Nutzern hatte dieses Format 2007 seinen Durchbruch, Privatanwendern steht dieser Trend noch bevor.

FLOP: Mobile Grafikchips für Direct X10 Sonnenstrahlen, die sich im Wasser brechen, partikelgetreue Darstellungen von Feuer und Explosionen – dank DirectX 10 sind in Spielen beeindruckende Grafikeffekte möglich. Leider werden Sie davon auf Ihrem Notebook nichts mitbekommen. Denn die meisten Grafikchips, die ATI und Nvidia als DX10-tauglich bewerben, sind zu leistungsschwach für entsprechende Spiele – statt Echtzeit-Spektakel gibt’s höchstens eine Screenshot-Diashow. Erst der Geforce 8800M GTX erfüllt das DX10-Versprechen – aber für ein entsprechendes Notebook müssen Sie mindestens 1800 Euro anlegen.

FLOP: Produktbezeichnungen von Intel und AMD Preisfrage: Was unterscheidet einen Core 2 Duo T5500 von einem Core 2 Duo T5450? Beide arbeiten mit 1,67 GHz Taktrate, besitzen 2 MB L2-Cache und 667-MHz-FSB. Sie wissen es nicht? Hier der Publikumsjoker: Der T5450 wird im Paket mit der aktuellen Centrino-Plattform „Santa Rosa“ nur an OEMs verkauft und taucht in offiziellen Preislisten nicht auf. Das ist nur ein Beispiel für das verwirrende Nummernschema, unter dem Intel und AMD ihre Mobilprozessoren verkaufen. Statt dem Anwender die Kaufentscheidung zu erleichtern, hilft es vor allem den Notebook-Herstellern: Sie können dadurch entscheidende Unterschiede zwischen den einzelnen Prozessoren verschleiern oder Exklusivität vorgaukeln, wo sie nur einen Standardprozessor verbauen.

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