von Boris Böhles
NNvidia nimmt mit einer abgespeckten Variante seiner DirectX10-Grafikkarten der Geforce 8-Reihe Kurs in Richtung Mainstream. Die "Geforce 8800 GTS 320MB" gibt's für 319 Euro (UVP), 80 Euro weniger als die große Schwester "8800 GTS 640MB". Der Straßenpreis beträgt aber jetzt schon meist unter 300 Euro. Bis auf die halbe Speichermenge unterscheiden sich die beiden Karten nicht. Deshalb ist das 320 MB-Modell, wenn überhaupt, nur unwesentlich langsamer. 320 MB Speicher auf Grafikkarten sind momentan völlig ausreichend. Der Chiptakt beträgt 500 MHz, der Speichertakt 800 MHz (1.600 MHz DDR). Die Busbreite zwischen Speicher und GPU beträgt 320 Bit.
Die Geforce 8-Reihe von Nvidia ist die erste Grafikkartengeneration der kalifornischen Chipschmiede mit einer so genannten "Unified Shader"-Architektur. Das bedeutet, dass Pixel- und Vertex-Berechnungen sowie zusätzliche Geometrieberechnungen nur noch in einer Einheit abgearbeitet werden. Das soll die Effektivität der Grafikberechnung steigern. Die 8800 GTS verfügt über 96 solcher Unified Shader-Einheiten. Außerdem ist der Geforce 8-Chip der erste Grafikbaustein, der DirectX10-fähig ist und somit voll kompatibel zu zukünftigen Spielen ist. Nvidia ist momentan noch der einzige Grafikkartenhersteller, der die neue Microsoft-Shcnittstelle unterstützt. Erzrivale AMD/ATI will seine DirectX10-Karten auf der CeBit im März vorstellen.
Wer braucht die Karte?
Der Geforce 8-Chip und auch das zukünftige AMD/ATI R600-Board bleiben zunächst reine Spieleplattformen. Obwohl Windows Vista als alleiniges Betriebssystem die DirectX10-Technik unterstützt, brauchen Anwender, die nicht spielen wollen, eine solche Grafikkarte nicht. Die schicke "Aero"-Oberfläche und die transparenten Rahmen des neuen Microsoft-Betriebssystems flutschen mit älteren "nur" DirectX 9-fähigen Grafikboards genauso schön über den Bildschirm. Bevor Händler also einen PC zusammenbauen beziehungsweise bestellen sollten sie den Kunden als erstes fragen: Wollen Sie spielen?
Karten mit dem neuen High-End-Einstiegschip sind ab sofort von den Nvidia-Partnern erhältlich. Unter anderem sind das Asus, BFG, Club-3D, Evga, Gainward, Leadtek, MSI, XFX und Xpertvision. (bb)