Anlässlich der Computex Taipei rührt Nvidia kräftig die Werbetrommel für Computersysteme, die dem aktuellen 3D-Trend gerecht werden. So hat der Grafikspezialist angekündigt, im Rahmen der Messe gemeinsam mit Partnern wie Dell, Microsoft und Toshiba die neue Produktkategorie der "3D PCs" zu präsentieren, die auf Nvidia-Grafikkarten, 3D-Displays mit 120 Hertz (Hz) Bildfrequenz und aktive Shutterbrillen setzen.
Zum Konzept gehört auch ein Blu-ray-Laufwerk, sodass Kunden mit den Systemen 3D-Filme ansehen können. Freilich betont Nvidia auch, dass es immer mehr echte 3D-Inhalte im Web gibt. Außerdem lockt das Unternehmen mit dem Versprechen, dass die eigene "3D Vision"-Technologie bei über 400 existierenden Spieletiteln ein stereoskopisches 3D-Erlebnis ermöglicht.
3D-Spielerlebnis ohne Spezialtitel
Zu den Titeln, die Nutzer laut Nividia ohne zusätzliche Patches wirklich dreidimensional erleben können zählen neben Action wie "Tomb Raider: Underworld" und Rennspielen wie "Need for Speed Pro Street" auch Strategiespiele wie "Civilization IV". Ihnen ist gemein, dass sie nicht a priori stereoskopisch sind. Daher sind gewisse Abstriche bei der Tiefenwirkung zu erwarten.
"Das wird Jugendliche kaum abschrecken. Ihnen ist klar, dass das nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu echtem 3D ist und der Reiz des Neuen ist groß", meint IDC-Analyst Rüdiger Spies. Allerdings geht er davon aus, dass stereoskopisches 3D zunächst eher über Fernseher den Massenmarkt erobern wird. Dort können etwa Sport-Inhalte ein breites Publikum locken. "Der Mehrwert im PC-Anwenderbereich ist einfach begrenzt. Interessant ist das am ehesten in Bereichen wie Anlagen- und Maschinenbau oder Architektur, wo es speziell um die Darstellung dreidimensionaler Objekte geht", erklärt der Analyst.