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P2P-Onlinespeicher erhält Browseranbindung

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Das Online-Speichersystem "Wuala" ermöglicht Usern ab sofort, direkt aus dem Browser auf die eigenen Daten zuzugreifen.

Das Online-Speichersystem "Wuala" ermöglicht es Usern ab sofort, direkt aus dem Browser auf die eigenen Daten zuzugreifen. Gleichzeitig erleichtert der Onlinespeicher das Teilen von Dateien mit Freunden. Eine Programmierschnittstelle wiederum erlaubt Entwicklern, öffentliche gemachte Dateien in andere Webangebote einzubinden. Dazu muss das Angebot zwar etwas vom P2P-Konzept (Peer-to-Peer) abweichen. "Das wird sich lohnen, denn es eröffnet sehr viele neue Möglichkeiten", betont Luzius Meisser, CTO beim Wuala-Betreiber Caleido. Das zugrunde liegende System hat sich seit dem Start der öffentlichen Beta im August bewährt, rund 30 Mio. Dateien wurden bereits auf Wuala gespeichert.

Grundsätzlich ist Wuala eine neuartige P2P-Festplatte, doch mit den neuen Web-Funktionen wächst das Service darüber hinaus. "Der Web-Zugriff funktioniert über unsere Server", meint Meisser. Die Server müssen somit zwar mit mehr Belastung rechnen, doch das soll sich lohnen. Entwickler können als öffentlich deklarierte Dateien nun in Anwendungen, Widgets oder andere Webangebote einbinden. Wuala-User wiederum können via Browser nun auch von fremden Computern einfach auf ihre Dateien zugreifen. Über Links für den Browser-Zugriff können Dateien ferner mit Freunden geteilt werden, ohne, dass diese sich bei Wuala anmelden müssen. Während sich neue Optionen eröffnen, hat der Web-Zugriff auch Einschränkungen. "Es kann nichts editiert oder hochgeladen werden", sagt Meisser. Dazu ist weiterhin der normale Client erforderlich, der dem Unternehmens-CTO zufolge für größere Datenmengen besser geeignet ist.

Über 70.000 Nutzer verwenden die P2P-Festplatte laut Meisser. "Sie wird für Backups verwendet, zum Teilen von Fotos oder Videos und zur Zusammenarbeit", nennt der Caleido-CTO Beispiele. Bilder machen dabei den Löwenanteil der Dateien, Videos jenen der Datenmenge aus. Mit der Funktion des P2P-Speichers ist man bei Caleido zufrieden. "Das System, wie die Dateien verteilt werden, scheint sich zu bewähren", erklärt Meisser. Wie gut es im Betrieb klappt, eine Datei beim Aufruf im Client möglichst ausschließlich über Wuala-Peers und ohne Server-Belastung bereitzustellen, sei besonders von der Größe der Datei und der Tageszeit abhängig. Ein Vorteil ist dabei, dass gerade dann, wenn viele User zugreifen wollen, klarerweise auch viele Peers online sind.

"Die neue Web-Schnittstelle ist ein großer Schritt vorwärts für Wuala", sagt Caleido-CEO Dominik Grolimund. Auch nach der Erweiterung bleibt Wuala vorerst im Beta-Stadium, ohne, dass ein offizielles Release-Datum in Aussicht gestellt wird. "Das ist einfach ein Zeichen, dass immer neue Features hinzukommen können", betont Meisser. Er halte durchaus für denkbar, dass es ähnlich wie bei Googles Maildienst zu einer indefiniten Beta kommt. (pte/haf)

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