Panda greift an

30.08.2007

Zwar hat Panda alle Software-Boxen mit jeweils drei Anwenderlizenzen ausgestattet, dennoch liegt der vom Hersteller festgelegte Preis mit 80 Euro (Internet Security) beziehungsweise 60 Euro und 40 Euro - inklusive einem Jahr Updates - für die beiden leistungsschwächeren Produkte über dem gängigen Marktpreis.

Mertes sieht darin keine Problematik: "Ich halte es nicht für seriös, wenn Sicherheitshersteller den Preis für ihre Lösungen immer weiter senken, während sich gleichzeitig die Bedrohungslage im Internet als immer dramatischer darstellt. Umfassenden Schutz kann es heute für einen Dumping-Preis einfach nicht mehr geben." Zu dem erwähnt Mertes die Vertriebsstrategie von Panda: Das Konzept sehe vor, dass Fachhändler immer den festgeschriebenen Anteil von 30 Prozent Marge vom letztlich durchgesetzten Verkaufspreis erhalten, egal um welche Lösung oder Leistung von Panda es sich handelt. "Ein höherer Preis kommt dem Handel zu Gute. So hat uns der Handel in schweren Zeiten die Treue gehalten", so Mertes. Doch die habe Panda sowieso überwunden: Nach seinen Angaben stehe nach einem Jahr ohne Wachstum in Deutschland für 2007 nun ein voraussichtliches Umsatzplus von 50 Prozent an.

Retail im Visier

In Deutschland vertreibt Panda Security seine Lösungen, zu denen auch Antispam- und Netzwerksicherheitsprodukte gehören, ausschließlich über rund 1.200 registrierte Fachhändler. Hauptdistributor ist Actebis Peacock, Subdistributor ist unter anderem der Software-Logistiker Maily. Doch auch hier soll sich etwas ändern: Mertes will mit einem aufgestockten Vertriebsteam erstmals die Tür zu den Retailern öffnen. "Es ist unser Ziel, unsere Antivirenlösungen schon in Bälde auch über Flächenmärkten zu vertreiben", so der Manager. Treibt sich Panda im Erfolgsfalle damit selbst in den Preiskampf? Mertes: "Actebis Peacock soll dabei unser einziger autorisierter Lieferant bleiben. So können wir weitgehend sicherstellen, dass wir zu einem einheitlichen Marktpreis anbieten können."

Nicht nur im Einzelhandel, auch im B2B-Geschäft soll es vorangehen: Dank dem Geld der Investoren will Panda in den kommenden Wochen Niederlassungen in Hamburg, Frankfurt, München und Berlin eröffnen, um von dort aus vor allem Großkunden für sich zu gewinnen. Dafür sucht Mertes sowohl Personal als auch kooperationswillige Systemhäuser. An der rein indirekten Vertriebsstrategie will das Unternehmen, das laut Branchenexperten rund fünfzehn Prozent Marktanteil am deutschen Security-Markt hält und 45 Mitarbeiter beschäftigt, nach Angaben von Mertes dabei aber in jedem Falle festhalten. (aro)

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