Papa-Imperator und Thronräuber: beenden Sie die Freak-Show in Ihrem Unternehmen!

Dietmar Feigenspann ist Diplom-Bauingenieur. Er arbeitet als Claim Manager bei einem Infrastrukturkonzern in Berlin.

Der Kontroll-Freak

Doch mit der Identifizierung solcher Manager-Typen ist es nicht getan. Der andere häufige und gefährliche Manager-Typ(h)us ist der Obsessive. Der eigentlich Systematische, Disziplinierte und Berechenbare, kann zum Kotrollfreak und Über-Bürokraten ausarten. Er treibt die Mitarbeiter, mit seinem übertriebenen Perfektionismus und seiner Selbstgerechtigkeit, in den Wahnsinn. Eigentlich will er damit nur anderen gefallen, um so etwas Stabilität in seine labile Identität zu bekommen.

Er ist ein Meister der ständigen Anpassung. Er erspürt Kundenwünsche, wie ein Drogenhund den Koks und doch hängt er eigentlich immer nur seine Fahne in den Wind. Als Vorgesetztem fällt es ihm schwer, ein eindeutiges Ziel vorzugeben. Und das ist ebenso tödlich für ein Unternehmen. Kein eindeutiges Ziel zu haben bedeutet nichts anderes, als Orientierungslosigkeit. Das langsame dahinsiechen der Mannschaft, die dann irgendwann meutert. Meistens jedoch zu spät.

Auch Mitarbeiter sind nicht ohne

Das heißt aber nicht, dass Mitarbeiter und Kollegen, von Führungskräften, Engel sind. Wie schon beim Narzissten gesehen, tragen auch sie zum Scheitern eines Unternehmens bei. Sie übertragen ihre eigenen emotionalen und psychologischen Defizite auf die Führungskraft und unterwandern so seine Führungsarbeit. So können sich zum Beispiel die Mitarbeiter unbewusst darauf einigen, dass die Führungskraft "schreit oder brüllt", wann immer sie den Mund aufmacht, auch wenn das nicht so ist. Oder immer, wenn die Führungskraft eine Tür schließt, hat sie die Tür "zugeschmissen". Die Führungskraft kann tun oder auch lassen, was sie will - sie ist immer der Buh-Mann.

Die eigene Unfähigkeit der Mitarbeiter und Kollegen, wird dann auf die fähige Führungskraft projiziert. Wie ich eben angedeutet habe, trifft das meistens dann zu, wenn die Führungskraft besonders gute fachliche Fähigkeiten besitzt und die Mitarbeiter und Kollegen eher schlechte. Damit der Kompetenzunterschied nicht mehr so stark erscheint, machen sie den Guten schlecht, um sich selbst damit besser darzustellen.

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