Peoplesoft: Umsätze 2003 sollten aufgebläht werden

15.10.2004
Nach dem Rauswurf von Craig Conway als CEO bei Peoplesoft kommen interne Details des ERP-Anbieters ans Tageslicht.

Nach dem Rauswurf von Craig Conway als CEO von Peoplesoft kommen interne Details des ERP-Anbieters ans Tageslicht. So zum Beispiel, dass der ERP-Anbieter versucht hat, die Zahlen des zweiten Quartals 2003 künstlich aufzublähen. Zudem hatte Peoplesoft intern für das Geschäftsjahr 2004 zunächst eine Gewinnerwartung von 69 Cent je Aktie geplant, erhöhte diese aber nach dem Übernahmeangebot von Oracle auf 94 Cent. Mit diesen Aktionen wollte Peoplesoft die Übernahme durch Oracle im Juni 2003 erschweren.

CFO Kevin Parker erklärte als Zeuge in einem laufenden Verfahren, Peoplesoft habe bestimmte Kunden darauf angesprochen, ihre Vertragsabschlüsse vorzuziehen. Conway sei auch privat bei Hewlett-Packard-Chefin Carly Fiorina vorstellig gewesen mit dem Ziel, diese möge einen Vertragsabschluss noch vor dem Ende des zweiten Quartals 2003 unterzeichnen. Parker sagte aus, im zweiten Quartal seien keine besonderen Beiträge der Partner verbucht worden.

Zur revidierten Gewinnerwartung erklärte Parker, sie sei wegen der erwarteten Synergieeffekten aus der Übernahme von J.D. Edwards erfolgt. Anwälte Oracles bezweifelten diese Begründung.

In dem laufenden Verfahren will Oracle erreichen, dass Peopleosft seine die Übernahme durch Oracle erschwerenden Maßnahmen zurücknimmt. Unter anderem hat Peoplesoft Software-Kunden die Rückerstattung des Kaufpreises zugesichert, falls die Produkte nach einer Übernahme nicht weiter unterstützt werden. (wl)

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