Bitkom hat's heraus gefunden

Schäden durch Cyber-Kriminelle nehmen zu

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.

Mobbing im Netz

Laut Bitkom-Umfrage berichten immer mehr Internetnutzer von negativen Erfahrungen mit anderen Menschen. 14 Prozent der Internetnutzer haben unangenehme Anfragen von Fremden bekommen (2011: zwölf Prozent). Jeder Achte ist im Internet sexuell belästigt worden. das entspricht 6,5 Millionen Fällen, 2011 waren es geringfügig mehr, nämlich13 Prozent der Befragten. Jeweils 4,3 Millionen beziehungsweise acht Prozent sind im Netz beleidigt worden oder es wurden Unwahrheiten über die Befragten verbreitet (2011 fühlten sich sechs Prozent der User beleidt und fünf Prozent klagte über Unwahrheiten. 2,2 Millionen oder vier Prozent sagen, dass sie gemobbt wurden. Von diesen Delikten sind Jugendliche und junge Erwachsene stärker betroffen als der Durchschnitt.

Die Angst vor Cybercrime und die negativen Erfahrungen jedes Einzelnen haben Auswirkungen auf das Verhalten vieler Menschen. Sieben von zehn Internetnutzern schränken bewusst Kommunikation oder Transaktionen im Internet ein. 42 Prozent versenden vertrauliche Informationen oder Dokumente nicht per E-Mail, ein Viertel verzichtet auf Online-Banking und ein Fünftel ganz oder teilweise auf Online-Shopping. Jeder zehnte Nutzer nimmt grundsätzlich keine Transaktionen im Internet vor. "Die Cyberkriminalität bremst die Verbreitung innovativer Online-Dienste in allen Bereichen der Gesellschaft", sagte Kempf.

Nach dem "Lagebild Cybercrime 2011" des BKA bilden erneut die Fälle des Computerbetruges, wie beispielsweise das Phishing von Online-Banking-Daten oder der missbräuchliche Einsatz von Kreditkartendaten, mit einem Anteil von 45 Prozent (26.723 Fälle) die mit Abstand größte Gruppe. Beim Delikt "Ausspähen/Abfangen von Daten" wurden im vergangenen Jahr 15.726 Straftaten erfasst (2010 waren es 15.190), bei der "Fälschung beweiserheblicher Daten, Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung" waren es 7.671 Fälle (2010 waren es 6.840). Beim "Betrug mit Zugangsberechtigungen zu Kommunikationsdiensten" wurden 4.730 Delikte gemeldet (2010 waren es 7.993) und bei der "Datenveränderung/Computersabotage" hat das BKA 4.644 Delikte erfasst, 2010 waren es 2.524 Vorfälle.

Eine wachsende Bedrohung für die Nutzer ist der Diebstahl digitaler Identitäten. Bei der digitalen Identität handelt es sich um alle Arten von Nutzer-Accounts, also zum Beispiel um Zugangsdaten zu E-Mail-Postfächern, Onlinebanking- oder eBay-Konten. Die wohl bekannteste Variante des digitalen Identitätsdiebstahls ist das so genannte Phishing im Zusammenhang mit Onlinebanking. Für das Jahr 2011 wurden dem BKA 6.422 Sachverhalte hierzu gemeldet. Im Vergleich zum Jahr 2010 (5.331 Fälle) bedeutet dies einen Anstieg um 20 Prozent. Die durchschnittliche Schadenssumme betrug im Jahr 2011 rund 4.000 Euro pro Fall und insgesamt rund 25,7 Mio. Euro.

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