"SCHUFA-frei": Statt Kredit nur draufgezahlt

21.08.2007

Durchschnittliche Forderung: 380 Euro pro Fall

Vorsichtige Schätzungen in der Studie gehen davon aus, dass in Deutschland jährlich etwa 394.000 Menschen von den Praktiken unseriöser Kreditvermittler betroffen sind. Jeder dieser betroffenen Verbraucher wird dabei von den Anbietern mit Forderungen von rund 380 Euro konfrontiert. Insgesamt entsteht so eine jährliche Schadenssumme von rund 150 Millionen Euro.

Praktiken meist rechtswidrig oder strafbar - Rechtsverfolgung schwierig

Die juristischen Gesichtspunkte der verschiedenen Praktiken wurden von dem Wirtschaftsrechtler Prof. Dr. Hugo Grote begutachtet. "Die Praktiken sind meistens rechtswidrig oder strafbar", stellt er fest. "Die besondere Problematik in diesen Fällen ergibt sich aber daraus, dass die illegalen Praktiken durch die Ordnungs- und Strafverfolgungsbehörden nur unzureichend verfolgt werden. Darüber hinaus ist es für die betroffenen Verbraucher besonders schwierig, die widerrechtlich geforderten und gezahlten Beträge zurück zu erhalten. Durch raffinierte Methoden der Anbieter werden die Menschen getäuscht und eingeschüchtert. Der Weg zu einem Rechtsanwalt oder vor Gericht kommt für sie oft aus ökonomischen Gründen nicht in Frage. Insofern handelt es sich um eine besonders verwerfliche Vorgehensweise: Die Opfer sind nicht nur besonders wehrlos, sondern auch besonders empfindlich gegenüber Vermögenseinbußen", fasst er das Problem zusammen.

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