"Wir sind mehr als nur Device-Supplier"

Seagates Rolle im Software Defined Datacenter und in der Cloud

28.02.2013
Seagate will die Storage-Betriebskosten für Anwender senken, Speicherkonzepte in der Cloud fördern und für Service Provider ein eigenes Partnerprogramm auflegen.

Seagate will die Storage-Betriebskosten für Anwender senken, Speicherkonzepte in der Cloud fördern und für Service Provider ein eigenes Partnerprogramm auflegen.
Die Nachfrage nach Speicher wächst ungebremst. Storage-Hersteller und Vertriebspartner könnten sich also in einer komfortablen Lage wähnen. Wäre da nicht ein Dilemma: Das Tempo, mit dem die Hersteller die Storage-Dichte erhöhen - die Steigerungsrate liegt hier jährlich bei etwa zehn Prozent - kann mit dem Wachstum des Datenvolumens nicht mithalten, das André Kiehne, Vice President Cloud Business bei Fujtisu. Technology Solutions, auf jährlich 70 Prozent beziffert.

André Kiehne, Vice President Cloud Business bei Fujitsu Technology Solutions
André Kiehne, Vice President Cloud Business bei Fujitsu Technology Solutions
Foto: Fujitsu

Was es bedeutet, wenn diese Schere weiter aufgeht, beschreibt er Kiehne mit : "Wenn die Speicherdichte jährlich um 70 Prozent wachsen würde, würde das die Storage-Kosten für Anwender gerade eben noch stabil halten." Mit den heutigen Storage-Technologien ist diese Aufholjagd aber nicht zu gewinnen.

Doch nicht nur deshalb wird der Anteil der Ausgaben für Speicher an den Gesamtbetriebskosten für Rechenzentren steigen: Mit Datenvolumen wächst auch der Aufwand für das Management und die Auswertung der relevanten Informationen aus den Daten. "Wir müssen die TCO im Storage-Bereich für alle Beteiligten senken", fordert Mark Wojtasiak, Senior Manager Global Marketing Cloud bei Seagate. "Wir verstehen uns deshalb nicht mehr nur als Device Supplier, sondern als Teil einer ganzheitlichen Lösung."

Aktuell geben Anwender 50 Prozent der Kosten des IT-Betriebs für Storage aus. 31 Prozent entfallen auf Stromkosten und Kühlsysteme, acht Prozent auf Networking, das ergab eine 2012 durchgeführte Studie von Amazon Web Services.

Hinzu kommt, dass ein Viertel der im Jahr 2020 produzierten 40 Zettabyte Daten nutzlos sein werden, so die Schätzungen des Marktforschungsinstituts IDC. Zehn Zettabyte wären damit Datenmüll, der Unternehmen laut IDC dann etwa 20 Milliarden Dollar kosten würde, bei einem angenommenen Preisverfall pro 1 GB Storage von heute zwei Dollar auf 20 Cent.

Angesichts des Kostendrucks einerseits und der steigenden Anforderungen - allen voran seitens der mobilen Anwender - haben Unternehmen die Modernisierung ihrer Rechenzentrumsarchitekturen in Angriff genommen.

Der Trend gehe dabei klar in Richtung Open-Source-Plattformen und softwaredefinierte Rechenzentrumsarchitekturen, die im Storage-Bereich dazu beitragen, das Wachstum der zu speichernden Datenmenge einzudämmen, beispielsweise durch Kompression, Deduplizierung, Klassifizierung oder Storage-Tiering, so Wojtasiak. Die Möglichkeit, Cloud-basierten Speicher flexibel zuzuschalten, werde dabei ein wesentlicher Bestandteil der Storage-Architektur sein.

"Die Zukunft wird darin liegen, nicht mehr HDDs zu verkaufen, sondern Kapazitäten, verbunden mit verbindlichen Zusagen an Zugriffszeiten und Performance. Das ist aber aktuell noch nicht ausgereift", bringt es Bernd Breinbauer, Sales Director Central Europe bei Seagate Technology, auf den Punkt.

Angesichts dessen spielen Cloud-Service-Provider und -Integratoren für den Hersteller eine immer wichtigere Rolle. "Im Juli 2013, zum Start unseres neuen Geschäftsjahres, werden wir für diese Partner spezielle Programme auflegen", kündigte Wojtasiak an.

Außerdem hat sich Seagate entschlossen, offizielles Fördermitglied der OpenStack Foundation sowie des Open Compute Projects zu werden. Deren Ziel ist es, Open-Source-Standards für das Cloud Computing zu definieren und zu verbreiten. "Wir wollen die Open-Hardware- und -Software-Systeme für die Anwendung mit Seagate-Speicherlösungen optimieren und die Entwicklung von Cloud-Storage-Konzepten fördern", so Wojtasiak. (rb)

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