Siemens zieht Benq ins Handy-Boot

07.06.2005

Welche Konsequenzen die Partnerschaft mit dem taiwanischen Anbieter, hierzulande bekannt durch LCD-Bildschirme, Projektoren und die allerdings mäßig vermarktete Notebook-Serie "Joybook" haben wird, ist völlig offen. Derzeit beschäftigt Siemens rund 6.000 Handy-Mitarbeiter in Deutschland, weltweit 10.000. Dass Benq die Produktion in Deutschland lässt, halten Beobachter für unwahrscheinlich. Das sieht Wolfgang Müller, der für die IG Metall im Siemens-Aufsichtsrat sitzt, ähnlich. Er forderte, Siemens solle den "Ausstieg sein lassen".

Doch nach den letzten Monaten, in denen Siemens zwischen hektischen Marketing-Aktivitäten und Funkstille schwankte, erscheint es für die zunehmend offensichtlich aufgegebene Sparte unumgänglich, einen starken Partner zu finden, um überhaupt zu überleben.

Im ersten Quartal des laufenden Jahres machte Siemens mit seinen Handys knapp 140 Millionen Euro Verlust. Der Weltmarktanteil ging gegenüber dem Vergleichsquartal 2004 von acht auf 5,5 Prozent zurück. Zudem scheint Siemens-Chef Klaus Kleinfeld jedes Vertrauen in die Fähigkeit des Konzern verloren zu haben, sich mit eigener Kraft in dem Handy-Markt zu behaupten. (wl)

Zur Startseite