SaaS in der Praxis

So ergeht es Firmen in der IT-Wolke

02.12.2011
Von Nikolaus Krasser

Beispiel 1: Mit der "Brechstange"

Ein stark zentral organisiertes Unternehmen setzt fast vollständig auf die Lösungen eines bekannten ERP-Anbieters. Doch im Laufe der Zusammenarbeit sind die Betriebskosten an eine schmerzhafte Grenze gestoßen, gleichzeitig sind die Verantwortlichen mit der Release-Politik unzufrieden. Neue Funktionalitäten im HR-Umfeld sollen daher alternativ auf einer SaaS-Lösung basieren. Bestehende Systeme werden abgeschaltet, alle Mitarbeiter arbeiten nun mit SaaS. Innerhalb weniger Monate ist die Einführung an allen Arbeitsplätzen weltweit abgeschlossen. Abweichend von "Best-Practice"-Empfehlungen wurden die Spielräume, welche die SaaS-Software bietet voll ausgenutzt um die Software an das Unternehmen anzupassen.

Bewertung: Mit der Unterstützung der Geschäftsleitung lässt sich eine cloudbasierende Lösung rasch einführen. Die Abweichung vom Best-Practice-Ansatz in der Konfiguration führt im Betrieb jedoch zu erheblichen Schwierigkeiten, die sich auch mittelfristig nur schwer lösen lassen. Zu den häufigen Problemen in der Anwendung bei Release-Wechseln, kommt noch hinzu, dass die Mitarbeiter vor der Einführung nicht ausreichend informiert wurden und daher eher ablehnend reagieren. Das Potential der Lösung wird somit nicht voll ausgeschöpft.

Empfehlung: Zwar ist die technische Einführung schnell abgeschlossen, für die kulturelle Anpassung der SaaS-Lösungen ist aber ausreichend Zeit und Überzeugungsarbeit notwendig. Viele Anbieter stellen Best-Practise-Lösungen zur Verfügung, die sich in den verschiedenen Branchen bewährt haben. Unternehmen sind gut beraten, diese anzunehmen, auch wenn sich die Mitarbeiter umgewöhnen müssen.

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