Innovation fördern statt Status quo verwalten

So lernen Sie "querdenken"

24.11.2009
Jens-Uwe Meyer stellt Corporate Creativity vor, eine neue Disziplin für das Management von morgen.

Zukunftsfähige Geschäftsmodelle, neue Produkte und innovative Prozesse --all dies brauchen Unternehmen, um langfristig erfolgreich zu sein. Deshalb sollten Manager die Kreativität sowie die Suche nach neuen Lösungen, die das Etikett Innovation verdienen, in ihrer Organisation gezielt fördern, statt den Status quo nur zu verwalten.

Manager verfügen meist über sehr viele Fähigkeiten und Fertigkeiten. Sie können Märkte und Kennzahlen analysieren, Mitarbeiter führen, Strategien entwickeln, Prozesse aufsetzen, Management-Tools anwenden, Bilanzen lesen - und mit ein bisschen Geschick sogar aufpolieren. Doch querdenken, das können viele Manager nicht. Und wel-cher Bereichs- oder Unternehmensführer hat schon mal einen Kurs "Ideenentwicklung für Fortgeschrittene" besucht?

Genau diese Fähigkeit benötigen Manager heute aber oft. Denn immer verlangt der Markt von ihnen, dass sie

- außergewöhnliche Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen entwerfen,

- neue, innovative Prozesse gestalten und

- Strategien für Situationen entwickeln, für die es keine Standardlösungen gibt.

Statt Regeln zu folgen sollen sie Regeln brechen. Statt den Status quo zu verwalten, sollen sie ihr Unternehmen in eine Brutstätte genialer Ideen verwandeln.

Die Disziplin, die dahintersteht, Corporate Creativity - also die Fähigkeit eines Unternehmens, neue Ideen zu entwickeln -, wird an den europäischen Managementschulen erst langsam als Lehrgebiet entdeckt. Anders in den USA. Dort beschäftigen sich an den Eliteuniversitäten renommierte Management-Vordenker seit langem mit diesem Themenfeld. "Denn Unternehmen sind erfolgreicher und zukunftsfähiger, wenn es ihnen gelingt, in ihrer Organisation eine Kultur der Kreativität zu etablieren", betont zum Beispiel Teresa Amabile, die an der Harvard-Universität seit 25 Jahren zu diesem Thema forscht. Und Alan G. Robinson von der University of Massachusetts hat folgendes Kompetenzdefizit diagnostiziert: "Viele Manager und Führungskräfte sind zwar überzeugt, dass das kreative Potenzial ihrer Unternehmen bei weitem deren kreative Performance übersteigt. Das Problem ist aber: Sie wissen nicht, wie sie dieses heben können."

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