Strafanzeige wegen Verdachts der Untreue

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Arques

08.07.2010

Strafanzeige gegen mehrere Personen

Der Staatsanwaltschaft zufolge wird nur gegen eine Person ermittelt, Siemens hat aber Anzeige gegen mehrere Personen gestellt. "Unsere Strafanzeige richtet sich gegen den ehemaligen Gigaset-Geschäftsführer und Arques-Vorstand Michael Hütten und andere Verantwortliche aus Vorstand und Aufsichtsrat von Arques wegen des dringenden Verdachts der Untreuehandlungen", erklärte eine Siemens-Sprecherin. Gegen wie viele Personen sich die Anzeige richtet, sagte sie nicht.

Siemens habe für das Gemeinschaftsunternehmen immer ein Umfeld gewollt, "in dem sich Gigaset als autonomes Unternehmen aufstellen und weiterentwickeln kann", sagte die Sprecherin. Dazu habe es dezidierte Vereinbarungen gegeben. Diese seien aber durch "einzelne Personen, die erst einige Zeit nach dem Verkauf von Gigaset an Arques in das Management von Arques eingestiegen sind, in einer Weise unterlaufen worden, die den Verdacht der Untreue zu Lasten der Gigaset nahelegt", erläuterte die Sprecherin.

Trotz der zunehmend härteren Auseinandersetzung zwischen Siemens und Arques scheint das Tischtuch noch nicht völlig zerschnitten zu sein. Über einen möglichen Weiterverkauf des Telefonherstellers sprechen die Kontrahenten "sehr konstruktiv", wie Arques-Vorstandsvorsitzender Ulmke sagte. Auch eine Siemens-Sprecherin bezeichnete die Gespräche mit Arques als "konstruktiv".

"Es gibt für das Geschäft Interessenten, mit denen wir auch sprechen, aber ein Verkauf steht nicht unmittelbar bevor. Siemens sagt auch, dass sie einen Verkaufsprozess unterstützen würden, wenn wir so weit sind", erklärte Ulmke. Matthias Karpstein, Dow Jones Newswires (bw)

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