Agile Organisationsentwicklung

Stellen Sie Ihre Projektarbeit auf den Prüfstand



Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.

Neue Hebel ansetzen

Als mögliche Hebel, um diese Ziele zu erreichen, werden dabei unter anderem gesehen:

  • Eine adaptive beziehungsweise inkrementelle (Projekt-)Planung - das heißt: Statt zu Projektbeginn einen detaillierten Projektplan zu entwerfen, wird ein vorläufiger Plan erstellt, der im Verlauf des Projekts fortgeschrieben und abhängig vom jeweiligen Wissens- und Erkenntnisstand immer wieder modifiziert und optimiert wird.

  • Eine osmatische Kommunikation - das heißt: Die Kommunikation zwischen den an dem Projekt beteiligten Personen ("Kunden" und "Lieferanten") soll möglichst direkt, also ohne Barrieren und Hindernisse wie Bereichsgrenzen erfolgen.

  • Sich selbst organisierende Teams - das heißt: Die Projektteams entscheiden selbst, wie sie sich organisieren und ob eine Führung zum Beispiel in Form eines Projektleiters nötig ist. Sie entscheiden zudem, wer wann welche Aufgabe wie durchführt. Auf eine kleinteilige Planung der Aufgaben wird bewusst verzichtet.

  • Eine enge Zusammenarbeit von Fachexperten und Entwicklern ("Kunden" und "Lieferanten") - das heißt: Zwischen ihnen soll ein nahezu täglicher Austausch über den Stand des Projekts erfolgen, damit das wechselseitige Verstehen wächst und "Fehler" früh erkannt werden.

  • Ein iteratives Vorgehen - das heißt: Die bereits entwickelten Teile der Software (oder Problemlösung) werden so früh wie möglich ausgeliefert und erprobt, um zu überprüfen, inwieweit sie ihre Funktion erfüllen und mit der vorhandenen (IT-)Landschaft kompatibel sind.

  • Eine Fokussierung auf das übergeordnete Ziel - das heißt unter anderem: Bei der Projektarbeit gibt es keine "heiligen Kühe". Das Vorgehen und die (Projektmanagement-)Standards werden stets daraufhin überprüft, inwieweit sie das Erreichen des Projektziels fördern.

  • Eine regelmäßige Reflektion - das heißt: Der Status quo wird regelmäßig kritisch hinterfragt, um aus den Erfahrungen Rückschlüsse für das weitere Vorgehen zu ziehen und "Fehler" so früh wie möglich zu erkennen. Das setzt eine offene, von Vertrauen geprägte Kommunikation voraus; zudem muss ein "frühes Scheitern" beziehungsweise Sich-Eingestehen von Fehlern positiv bewertet werden, weil es die Chance eröffnet, die Weichen neu in Richtung Ziel zu stellen.

  • Ein unterstützendes, motivierendes Umfeld - das heißt: Der Nährboden für eine effektive Teamarbeit ist ein Umfeld, in dem die Projektbeteiligten Vertrauen, Wertschätzung für ihre Arbeit und die nötige Unterstützung erfahren. Einen solchen "Spirit" gilt es in der Organisation zu fördern.

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