Wichtiges Instrument der Personalsuche

Stellenanzeigen richtig gestalten und schalten

02.01.2013

"Wir erwarten …": das Anforderungsprofil

Nach der Beschreibung der vakanten Stelle werden meist die Anforderungen an den neuen Mitarbeiter formuliert - zum Beispiel, welche Ausbildung, Berufserfahrung, IT- und Fremdsprachen-Kenntnisse er haben sollte. Bei der Lektüre vieler Stellenanzeigen gewinnt man den Eindruck: Das Unternehmen sucht die "eierlegende Wollmilchsau". Der Klassiker hierbei: Der Mitarbeiter soll ein möglichst frischgebackener Hochschulabsolvent sein, aber zugleich viele Jahre Berufserfahrung haben. Gerade in Zeiten, in denen gute Mitarbeiter rar sind, gilt jedoch: Die "eierlegende Wollmilchsau" finden Unternehmen selten. Dies gilt insbesondere für die Unternehmen, die eher "Hidden Champions in der Provinz" sind und beispielsweise für Hochschulabgänger nicht zu den Top-Arbeitgebern zählen. Nicht nur sie sollten sich bei der Personalsuche an die Devise halten: Der neue Mitarbeiter muss nicht der Jahr-gangsbeste sein, aber er muss zu uns passen. Denn stimmt die "Chemie" nicht, ist der Neue schnell wieder weg.

Entsprechend wichtig ist es, vor dem Formulieren einer Stellenanzeige scharf zu analysieren: Was sind "Must-have"-Anforderungen, die der künftige Stelleninhaber auf alle Fälle erfüllen muss. Und: Was sind "Nice-to-have"-Anforderungen, bei denen wir gegebenenfalls Abstriche machen könnten? Denn wenn die Messlatte in der Stellenanzeige zu hoch gelegt wird, besteht die Gefahr, dass sich nicht ausreichend Stellensucher bewerben. Und ist die Messlatte zu niedrig? Dann besteht die Gefahr, dass sich vorwiegend ungeeignete Kandidaten bewerben. Entsprechend wichtig ist es beim Formulieren der Anforderungen das rechte Maß zu halten - abhängig von der aktuellen Arbeitsmarktsituation und der Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber. Dieses rechte Maß zu finden, setzt ein gewisses Fingerspitzengefühl und eine realistische Einschätzung der Arbeitsmarktsituation voraus.

Meist enthält das Anforderungsprofil auch Angaben zur sozialen Kompetenz des künftigen Mitarbeiters - jedoch in so schwammigen Formulierungen wie: "Unser neuer Mitarbeiter soll flexibel, belastbar und teamfähig sein." Vermeiden Sie solche Floskeln. Denn was bedeutet die Vokabel "flexibel". Dass Ihr neuer Mitarbeiter rund um die Uhr und auch am Wochenende abruf- und einsatzbereit sein muss? Diese Vorstellung schreckt fast jeden Bewerber ab. Und was bedeutet die Vokabel "belastbar"? Dass Ihre Personaldecke so dünn ist, dass der Neue in Arbeit ertrinkt? Auch das wollen die meisten Stellensucher nicht. Schreiben Sie statt "flexibel" zum Beispiel: "Unser neuer Mitarbeiter soll offen für neue Problemlösungen sein." Und statt "belastbar": "Unser neuer Vertriebsleiter sollte, auch wenn’s mal ‚brennt‘, einen kühlen Kopf bewahren." Dann wissen die Bewerber, was erwartet wird und müssen diesbezüglich nicht spekulieren.

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