Studie:Chefs sind unzufrieden mit der Mitarbeiterqualifikation

29.08.2006
Ein Großteil der Firmen-Chefs glaubt, es mangele ihren Mitarbeitern an der Fähigkeit, das Unternehmen weiter nach vorne zu bringen.

Die Führungskräfte in Deutschland sehen bei der Qualifikation ihrer Mitarbeiter großes Verbesserungspotenzial. Ein Großteil der befragten Geschäftsführer beklagt, es mangele den Mitarbeitern in ihren Unternehmen an der Fähigkeit, das Unternehmen weiter nach vorne zu bringen und ihm eine führende Rolle am Markt zu verschaffen. Diese Kritik beschränkt sich nicht nur auf einzelne Abteilungen, sondern zieht sich durch sämtliche Hierarchieebenen. Selbst Mitarbeiter in wichtigen und gut dotierten Positionen gäben am Arbeitplatz nicht "ihr Bestes". Dies fand der Outsourcing-Dienstleister Accenture im Rahmen seiner aktuellen "High Performance Workforce"-Studie heraus.

So waren lediglich 14 Prozent der 250 befragten Geschäftsführer davon überzeugt, dass ihre Mitarbeiter levelübergreifend zu den Führenden des jeweiligen Industriezweiges zählen. Laut Studie konnten auch nur 20 Prozent der Befragten bestätigen, dass ihre Mitarbeiter die Unternehmensstrategie kennen und darüber hinaus wissen, wie sie am Arbeitsplatz agieren müssen, um ihr Unternehmen erfolgreich am Markt zu positionieren. Dabei finden sich die Defizite der Mitarbeiter in sämtlichen Abteilungen, also auch in Unternehmensbereichen wie Kundenservice, Finanzen, strategische Planung und Verkauf, die nachhaltig den Erfolg eines Unternehmens beeinflussen.

Diese wenig optimistische Beurteilung des eigenen Personals hat aber vor allem strukturelle Ursachen. Die Studie zeigt, dass der mangelhafte Kenntnisstand der Mitarbeiter die Folge unzureichender Human Resources (HR)-Strukturen und Weiterbildungsmöglichkeiten ist. Nur jeder Zehnte Befragte war mit den Ergebnissen, die in der Personalabteilung erzielt wurden, zufrieden. Ähnlich fiel die Bewertung der Trainingsinitiativen aus. Diese befanden nur 11 Prozent der insgesamt Befragten (in Deutschland 8 Prozent) als optimal.

Gründe für diese Einschätzung sind laut Studie:

1. Mangelnder Praxisbezug: Nur 38 Prozent der deutschen Geschäftsführer haben bestätigt, dass die existierenden Personal- und Trainingsangebote mit den Anforderungen der jeweiligen Stelle harmonieren und somit dem Unternehmen zu Gute kommen.

2. Mangelnde Mechanismen zur Messung von HR- und Trainingsresultaten: Mehr als 70 Prozent der befragten deutschen Führungskräfte räumten ein, dass sie bisher den Einfluss von Personal- und Trainingsangeboten auf die Profitabilität des Unternehmens nicht gemessen haben. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass acht von zehn deutsche Unternehmen auch den Zusammenhang zwischen durchgeführten

Trainings und Veränderungen des Betriebsergebnisses bisher unberücksichtigt gelassen haben. Im internationalen Vergleichvernachlässigen diese Tatsache bisher 50 Prozent der befragten Unternehmen.

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