Unter Bedingungen

Taiwan liftet China-Verbot für einheimische LCD-Industrie vollständig

09.03.2011

MOEA und andere Offizielle hatten befürchtet, dass AUO seine Investitionspläne für Taiwan zusammenstreichen würde. Nach den neuen Bestimmungen müssen die Investitionen auf der Insel mindestens ebenso hoch sein wie die in China. Auch darf es wegen des neuen Engagements in China in den bestehenden Werken auf Taiwan zu keinen Entlassungen kommen.

Weiter sehen die neuen Bestimmungen vor, dass Investments in chinesische LCD-Panel-Hersteller sich durch Lizenzgebühren an den jeweiligen Hersteller auf Taiwan bezahlt machen müssen. Außerdem müssen die Investitionen auch damit begründet sein, dass die Hersteller der Insel eine marktführende Stellung in der LCD-Panel-Industrie anstreben und diese sich in einer Umsatz- und Ergebnissteigerung niederschlagen werden.

Mit den letzten beiden Punkten will das Ministerium wohl auch sicherstellen, dass für die Investitionen in China in Taiwans Kassen auch Steuern fließen.

Bis in die frühen 1990er Jahre galt in Taiwan ein völliges Verbot für Kontakte von und nach China. Erst haben sich Fischer darüber hinweggesetzt und haben angefangen Handel zu treiben, schließlich auch die Inselindustrie.

Spektakulär 1989 die heimliche Chinareise von Wang Yung-ching, Gründer und Chairman von Formosa Plastics, des damals größten privaten Unternehmen Taiwans, aus dem über die Kinder indirekt First International Computer (FIC) sowie HTC und VIA Technology hervorgegangen sind.

Hintergrund der Reise: Wang hatte schon 1973 den sechsten Naphtacracker auf der Insel beantragt, wurde aber von der regierenden Kuomintang (KMT) auf das staatliche Monopol darauf verwiesen und bekam erst 1986 grünes Licht für den Bau der Anlage. Aufgrund massiver Proteste von Anwohnern und Umweltschützern im nördlichen Kreis Ilan ist der aber verhindert worden.

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