Taiwans LCD-Panel-Hersteller gegen Konsolidierungsvorschlag der Regierung

20.04.2005

Roger Yu, Analyst bei Polaris Securities, rechnet nicht mit einem Merger in diesem Jahr. Nur massive Verluste durch starke Einbrüche könnten schwächere Hersteller aus dem Markt drängen. Doch offenbar sei die Lage nicht ernsthaft genug, dass einzelne Player sich zurückziehen würden, so Yu. Abgesehen davon sei noch durchaus Hoffnung, besonders was den lukrativen TV-Markt angehe.

Allerdings hat Taiwans Panel-Industrie, angeführt von Benq-Tochter AU Optronics (AUO), durch den starken Preisverfall seit Mitte 2004 immense Verluste verkraften müssen, wo Samsung und LG Philips noch relativ profitabel wirtschafteten.

Morgan-Stanley-Analyst Frank Wang rät eher zu gemeinsamen Investitionen als zu Firmenzusammenschlüssen, ein Vorschlag, der auch für David Chow, President des kleineren Panel-Herstellers Hannstar Display Corp., der vernünftigere ist. Die Bildung von Industrieholdings könne seiner Meinung nach nicht zur Lösung der bestehenden Probleme beitragen.

Das Hauptproblem sei seiner Meinung nach, dass Taiwans Panel-Hersteller keine großen internationalen TV-Marken in der Hinterhand hätten. Er hält es daher für sinnvoller, wenn Taiwans Regierung Gelder bereithalte, um einheimischen Unternehmen zu ermöglichen, internationale Anbieter zu kaufen.

Der einzige spektakuläre Vorstoß in die Richtung kam Ende 2002 von dem taiwanesischen Elektronikkonzern Sampo mit der geplanten Übernahme von Grundig. Doch als schon alles in trockenen Tüchern war, hat Sampo die Gespräche ein halbes Jahr später ergebnislos abgebrochen und den Ball an das türkische Unternehmen Beko weitergegeben. (kh)

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