Investitionsabsichten bekräftigt

Tandberg Data lockt Fachhandel mit Vertriebsupdate

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.

pressetext: Spielt die Größe der Reseller bei der Aufnahme in das neue Programm eine Rolle oder sind vielmehr Gewinnmaximierungen seitens des Konzerns ausschlaggebend?
Sander: Nein, die Größe spielt in keiner Weise eine maßgebende Rolle. Sobald sich bei Tandberg Data ein Händler registriert hat, ist die Aufnahme in das Online-Portal möglich. In einem anschließenden Qualifizierungsprozess wägen wir dann genau ab, wo Potenziale bestehen und wo noch nicht. Somit ist auch die Umsatzgröße oder das Ausmaß der abgesetzten Waren nicht primär relevant für unsere Entscheidungsfindung.

pressetext: Obwohl Tandberg Data das Hardware-Produktportfolio aktualisiert hat, scheinen im Software-Bereich noch Nachholpotenziale zu liegen. Sieht sich das Unternehmen gegenüber Konkurrenten wie Polycom, Lifesize, Radivision oder Sony gewappnet?
Sander: Wir haben uns inzwischen vom traditionellen Image des Lieferanten von Bandlaufwerken gelöst und uns als Lösungsanbieter für Backup und Archivierung etabliert. Unser Produktportfolio ist mit der Einführung des Segments Tape Automation und Disk Backup noch breiter geworden. Heute bieten wir Backuplösungen von 40 Gigabyte USB- oder SATA-basiert bis hin zu Hunderten von Terrabyte an. Was uns noch fehlt, ist der Lösungsansatz für das übergreifende Datenmanagement. Das bedeutet, dass auch 2008 mit Investitionen rund um das Thema Software zu rechnen ist.

pressetext: Seit 1999 zeigt sich der Tandberg-Konzern expansionsfreudig. Nachdem die norwegische Internet Technology AS und später die niederländische Ivigo übernommen wurde, folgte 2006 der Kauf des angeschlagenen US-Storage-Pioniers Exabyte. Sind für 2008 strategische Übernahmen und Investitionen geplant?
Sander: Übernahmen stehen noch in den Sternen. Investitionen werden 2008 definitiv erfolgen. So planen wir, im Bereich der Tape-Laufwerke stabil zu bleiben, da Wachstum hier extrem schwierig ist. Mit einer höherwertigen Produktlinie aus dem Bereich Tape-Automation sehen wir unseren Marktanteil noch im Wachstum begriffen. Beim RDX QuikStor schließen wir sehr viele Folgeverträge mit großen Projektherstellern ab. In diesem Segment streben wir noch 2008 eine Verdopplung an. Die Storagelibrary T40+ ist eines der Produkt-Highlights für 2008, da dies unser Engagement im Midrange- bis Highend-Storage-Bereich zeigt. Das Produkt ist das heutige Flaggschiff für eine ganze Produktfamilie, die wir in den nächsten Jahren weiterentwickeln werden.

pressetext: Mit welcher möglichen Geschäftsentwicklung rechnet Tandberg Data im Hinblick auf die Rolle osteuropäischer Absatzstandorte?
Sander: Für uns sind diese Regionen wegen ihrer Nähe zu den Kernmärkten Deutschland und Österreich von größer werdender Bedeutung. Momentan operiert Tandberg Data zum Großteil noch aus Deutschland heraus mit Fachkräften, die das Thema in den Wachstumsregionen voran treiben. Gerade durch die wachsende Zahl österreichischer Partner erhoffen wir uns hier Fortschritte, weil sie oftmals sehr gute Beziehungen zu den östlichen Nachbarn haben. Wir wollen sie dabei unterstützen, diese Kontakte auszubauen. Wir versuchen aber auch in Polen, Slowenien, Tschechien und in den ehemaligen jugoslawischen Ländern weitere Händler zu akquirieren. Darüber hinaus sind wir noch auf der Suche nach einer besseren Repräsentanz in Russland. Die Entwicklung aller Tandberg-Data-Produkte findet nach wie vor in Oslo und Colorado statt, produziert wird hingegen fast ausschließlich in Taiwan und China.

pressetext: Auch Banken gehören zum Kundenkreis von Tandberg Data. Hat das Unternehmen aufgrund der Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten die Folgen im Sinne einer Investitionszurückhaltung zu spüren bekommen?
Sander: Banken sind für uns ein sehr wichtiges Kundensegment. Trotz der Krise haben wir bislang keine Auswirkungen wegen der Unruhen auf dem Börsenparkett bemerkt. Außerdem zählen zu den betroffenen Banken multinationale Finanzinstitute, die konzernähnliche Strukturen aufweisen. Wir stellen Produkte für den Mittelstand her und betreuen im Fachhandel in erster Linie kleinere bis mittlere Kunden wie Sparkassen und Volksbanken.

pressetext: Vielen Dank für das Gespräch. (pte) (wl)

Zur Startseite