Keine Nutzenanalyse

Viele Firmen investieren ungezielt in IT

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Nutzenanlyse nur für einzelne Projekte

Die Auswirkungen auf andere IT-Vorhaben bleiben oft nebulös.
Die Auswirkungen auf andere IT-Vorhaben bleiben oft nebulös.
Foto: Ardour Consulting

Wenn überhaupt, so blicken viele Unternehmen hinsichtlich ihrer IT-Investitionen strikt auf den Einzelfall; dessen mögliche Auswirkungen auf andere Vorhaben lassen sie häufig außer Acht, so die Studie. Nicht einmal jeder zweite Teilnehmer prüft, ob ein geplantes IT-Vorhaben möglicherweise den Nutzen anderer Projekte verhindert oder schmälert. Auf die Frage, ob die Methode zur Auswahl von IT-Investitionen auch negative Rückkopplungen ermittle, antworteten nur zwölf Prozent der Befragten mit einem uneingeschränkten "ja", weitere 21 Prozent reklamieren dies "teilweise".

"Unternehmen stellen unbestritten ein sehr komplexes Gebilde an soziotechnischen Strukturen dar", sagt Ardour-Geschäftsführer Michael Maicher: "Jede technologische Veränderung hat zwangsläufig auch Konsequenzen für das strukturelle, organisatorische oder personelle Umfeld, und diese Wirkungen müssen im Rahmen des Value-Management vor den Investitionsentscheidungen genau analysiert werden." Anderenfalls drohten Nutzeneinbußen bei den Projekten.

Maicher empfiehlt Unternehmen, Investitionen ab einer gewissen Größenordnung auf jeden Fall einheitlich strukturierten Vorstudien zu unterwerfen. Ein unabhängiges und interdisziplinäres Team müsse den jeweiligen Nutzenbeitrag untersuchen und bewerten. Zusammensetzen sollte es sich - je nach Unternehmensorganisation - aus Mitgliedern des CIO-Bereichs, des Controllings und der Organisationsentwicklung.

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