Neue Zeiten, neue Mitarbeiter

Warum auch Führungskräfte lernen müssen

03.05.2013

Führungskräfte müssen lernbereit sein

Diese Kompetenz fehlt insbesondere jungen Führungskräften oft, die primär eine technische Ausbildung absolviert haben. Also müssen sie sich diese aneignen. Eine Grundvoraussetzung hierfür ist, dass die Führungskräfte außer ihren Mitarbeitern auch sich selbst als Lernende begreifen. Ebenso wie es heute der Anspruch jedes Mitarbeiters sein sollte, seine Leistung kontinuierlich zu verbessern, müssen auch sie nach einer kontinuierlichen Verbesserung ihres Führungsverhaltens streben. Das heißt, sie sollten regelmäßig ihr Führungs- und Gesprächsverhalten hinterfragen und nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen. Das kann in Führungskräftetrainings und -coachings geschehen.

Doch dies allein genügt in der Regel nicht. Denn Ziel des Unternehmens sollte es nicht sein, dass das Führungsverhalten einzelner Führungskräfte sich verbessert, sondern dass in der gesamten Organisation eine neue Führungskultur entsteht. Also gilt es unter anderem Foren zu schaffen, wo sich die Führungskräfte regelmäßig über ihr Führungsverhalten und Probleme, die im Führungsalltag auftreten, austauschen.

Das ist in vielen Unternehmen noch nicht möglich. In ihnen ist es zwar üblich, dass Führungskräfte sich mit ihren Kollegen über technische, ablauforganisatorische oder betriebswirtschaftliche Probleme austauschen. Doch nahezu tabu ist es, dass eine Führungskraft im Kollegenkreis zum Beispiel sagt: "Ich finde zu meinem Mitarbeiter Mayer keinen Draht. Es fällt mir schwer, ihn zu motivieren und …." Oder: "Ich habe das Gefühl, meine Botschaften kommen bei meinen Mitarbeitern nicht klar an." Denn solche Aussagen werden häufig als Ausdruck von Führungsschwäche interpretiert und nicht als Indiz dafür, dass eine Führungskraft ihre Leistung beziehungsweise Wirksamkeit erhöhen möchte. Das sollte sich ändern. Denn nicht nur die Arbeitsstrukturen in den Unternehmen erfordern heute einen kommunikativeren Führungsstil, auch die Mitarbeiter erwarten ihn. Und wenn eine Führungskraft mit ihnen nicht auf Augenhöhe kommuniziert? Dann machen sie entweder "Dienst nach Vorschrift" oder sie wechseln den Arbeitgeber. (oe)

Die Autorin Julia Voss ist Geschäftsführerin des Trainings- und Beratungsunternehmens Voss+Partner, Hamburg (www.voss-training.de)

Hinweis: Am 17./18. Juni und 16./17. September führt Voss+Partner in Hamburg zwei offene Seminare "Führungsstile - Situativ führen" durch, Dort wird auch das Thema "Führungskommunikation" intensiv erörtert.
Kontakt:
Tel.: 040 7900767-0, E-Mail: kundenbetreuung@voss-training.de

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